Bereits Wochen vor dem offiziellen Beginn des Winterschlussverkaufs am 21. Januar ist bei Deutschlands Einzelhändlern de Rabatt-Saison in vollem Gange. Der Januar sei mittlerweile der klassische Ausverkaufsmonat des Einzelhandels, so deren Hauptverband HDE. „Der Einzelhandel begrüßtdas neue Jahr mit zahlreichen Preisknallern bei Haushaltswaren, Elektroartikeln und Textilien“ so HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr in einer Stellungnahme am Mittwoch in Berlin. „Damit wärmt sich der Handel bereits für das finale Rabattfeuerwerk auf, das im gemeinsamen Winterschlussverkauf ab dem 21. Januar gezündet wird“, so der Verbandsmann.
Nach den Erfahrungen der Vergangenheit sei die Branche von den Vorteilen gemeinsamer Schlussverkäufe überzeugt. Am diesjährigen WSV, der in der Regel zwei Wochen dauere, würden sich daher neben den mittelständischen Fachgeschäften auch die großen Warenhäuser beteiligen.
Anfang Januar erhält der Einzelhandel laut HDE noch deutliche Impulse aus dem Nachweihnachtsgeschäft, die durch die Rabattaktionen weiter verstärkt würden. „Der Handel will den Schwung aus der Schlussphase des Weihnachtsgeschäfts für einen gelungenen Start in das neue Jahr nutzen. Zudem wird der Wintereinbruch besonders für den Bekleidungshandel zu einer spürbaren Belebung führen“, freute sich Pellengahr. Großflächige Rabattaktionen sind erst seit 2004 außerhalb der saisonalen Schlussverkäufe SSV und WSV möglich. Im Frühjahr dieses Jahres trat nämlich die von der noch rot/grünen Regierung verabschiedete Neuregelung des "Gesetzes gegen Unlauteren Wettbewerb" (UWG) in Kraft, das den Händlern die Möglichkeit eröffnete, selbst zu bestimmen, wann sie ihre Lager räumen und mit Rabatten werben wollen.
Freunde der bis dato über hundertjährigen Schlussverkaufstradition witterten damals bereits das Ende des gemeinsamen Ausverkaufs aller Händler, wurden durch die Realität jedoch eines Besseren belehrt. Trotz offener Rabattpolitik haben sich beide Schlussverkäufe bis heute gehalten und gelten vielen Verbrauchern nach wie vor als Indikator des saisonalen Sortimentswechsels.
Für das gesamte Jahr 2008 rechnet der HDE übrigens trotz der in den letzten Tagen eilig nach unten korrigierten Konjunkturerwartungen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute und der Politik mit einem nominalen Umsatzanstieg von zwei Prozent. 2007 habe vor allem die Mehrwertsteuererhöhung der Branche einen Strich durch die Rechnung gemacht.