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Einzelhandel mit erstem Halbjahr "zufrieden"

Von FashionUnited

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Für die deutschen Einzelhändler gab es in der ersten Jahreshälfte keine großen Überraschungen. Nach Angaben des Branchenverbandes HDE stieg ihr Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal um zwei Prozent und real – also bereinigt um Inflationseffekte – um ein Prozent.

Dynamisch wachsen dürfte im laufenden Jahr trotz des derzeit guten Konsumklimas nur das Online-Geschäft.

Die Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten entsprach den Erwartungen. „

Die Branche kann mit dem ersten Halbjahr zufrieden sein“, resümierte Olaf Roik, der Chefvolkswirt des HDE. „Die Rahmenbedingungen sind derzeit einfach gut. Hohe Erwerbstätigkeit, steigende verfügbare Einkommen, eine zwischen 2008 und 2013 von 11,5 Prozent auf 10,0 Prozent spürbar gesunkene Sparquote und ein niedriges Zinsniveau stützen den Konsum“, sagte er. Diese positiven Entwicklungen hatten in den vergangenen Monaten auch den Konsumklimaindex, der vom Marktforschungsinstitut GfK monatlich ermittelt wird, steigen lassen.

Angesichts der vergleichsweise rosigen Bedingungen seien „Verbraucher und Unternehmen positiv gestimmt“, sagte der HDE-Experte. Einer Studie des Verbandes zufolge erwarteten 44 Prozent der vom Verband befragten Unternehmen, 2014 mehr umzusetzen als im vergangenen Jahr. Nur knapp ein Viertel befürchtet, das Vorjahresniveau zu verfehlen.

2014 dürfte der Einzelhandelsumsatz preisbereinigt stagnieren – nur das Online-Geschäft wächst dynamisch

Insgesamt erwartet der HDE ein nominales Umsatzplus um 1,5 Prozent. „Vielleicht ist auch etwas mehr drin“, sagte Roik. Preisbereinigt werde der Einzelhandel voraussichtlich „das Vorjahresniveau halten können“.

Große Sprünge macht die Branche also nicht. „Die vergleichsweise guten Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Wachstumspotenzial des Einzelhandels begrenzt bleibt“, erklärte der Volkswirt, „hohe Ausstattungsgrade der privaten Haushalte und eine starke Konkurrenz zu alternativen Verwendungen der Einkommen engen Spielräume ein.“ So würden die Deutschen ihr zusätzlich verfügbares Geld aktuell eher in Immobilien investieren oder für Reisen ausgeben, als es in die Geschäfte zu tragen. Der Einzelhandel habe sich in den vergangenen Jahren „von der verhalten positiven Entwicklung der Konsumausgaben weitgehend abgekoppelt“, sagte Roik.

Trotz des positiven Konsumklimas gibt es für den Einzelhandel also keinen Grund zur Euphorie. Eine Ausnahme bildet das Online-Geschäft, das weiterhin kräftig wächst. „Seit 2005 stieg der Umsatz hier um rund 130 Prozent. Wir rechnen für 2014 mit einem weiteren spürbaren Anstieg um 17 Prozent auf 38,7 Milliarden Euro“, erklärte Roik. Aktuell liegt der Anteil des Internet-Handels am Gesamtumsatz der Branche damit bereits bei neun Prozent. Und in den kommenden Jahren wird die Bedeutung des Online-Handels wohl noch deutlich steigen: Sein Marktanteil könne sich „bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen“, sagte der HDE-Chefvolkswirt.

Foto: obs/Jones Lang LaSalle GmbH/Stephan-Geiger.de
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