ERGO und Arcandor teilen sich Finanzsparte
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Laut Arcandor-Management geht die KarstadtQuelle Bank komplett in den Besitz der Essener über, während die restlichen Anteile an den KarstadtQuelle Versicherungen an ERGO gehen. Entsprechende Verträge seien bereits unterzeichnet worden, heißt es aus dem Unternehmen. Zusätzlich erhält der Versicherungskonzern die noch verbliebenen Anteile an den Neckermann Versicherungen, so dass sich Arcandor damit komplett aus dem Versicherungsgeschäft zurückzieht.
Und auch Arcandor-Chef Middelhoff, der in letzter Zeit ständig neue Hiobsbotschaften verkünden musste, freute sich angesichts der guten Nachrichten, die er gleich zu Beginn des neuen Jahres an die Öffentlichkeit tragen durfte. Er sieht im Bankengeschäft noch viel Potential und hofft nun, das stetig wachsende Defizit seines Unternehmens durch florierende Kreditgeschäfte begrenzen zu können. „Die KarstadtQuelle Bank bietet auf Arcandor-Kunden zugeschnittene Bankprodukte wie Revolving Credit-Angebote, Spar- und Anlageformen, Karten mit Zahlungsfunktion und Konsumentenkredite an," so Middelhoff. Er sei zuversichtlich, dass die Bank dabei auch von der aktuell dynamischen Entwicklung im deutschen Privatkunden-Bankgeschäft profitieren könne.
Ob dem so sein wird, bleibt allerdings abzuwarten und ist angesichts der aktuellen Verwerfungen im globalen Finanzgeschäft kaum einzuschätzen. Immerhin bringt die KarstadtQuelle Bank gute Voraussetzungen mit. So verfügt sie eigenen Angaben zufolge über ein Portfolio von 900.000 Kreditkarten und hat sich seit 2002 zum größten Herausgeber von Mastercards in Deutschland entwickelt.
Nun gibt es also immerhin eine Baustelle weniger, die Middelhoff zu beackern hat. Was jedoch bleibt, ist das Sorgenkind Karstadt, das die Bilanzen seines Mutterkonzerns kontinuierlich nach unten zieht. Der Warenhauskonzern gilt bereits seit geraumer Zeit als Übernahmekandidat, den keiner haben will und hat es trotz Neustrukturierung, kostspieligen Imagemaßnahmen und Reduzierung von Filialen und Mitarbeitern nicht geschafft, wieder profitabel zu werden. Es bleibt also spannend, was aus dem Hause Arcandor als Nächstes verkündet wird – und damit alles beim Alten.
Foto: Arcandor