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Erholung der Kindermode erkennbar auf „Kleine Fabriek“

Von FashionUnited

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Der Verkauf von Kindermode in Belgien und den Niederlanden scheint sich zu erholen. Daher eignet sich dieser Moment hervorragend für einen Besuch der Kleine Fabriek, der Kindermodemesse in Amsterdam. Diese Fachmesse

ist vor allem auf dem niederländischen und belgischen Markt ein Begriff. Auf der 12. Ausgabe der Messe präsentierten sich insgesamt 280 Kindermode- und 40 Schuhmarken.

Untersuchungen

der niederländischen Branchenorganisation CBW-Mitex zufolge ist der Umsatz in der Kindermodebranche 2010 gegenüber dem Vorjahr nicht zurückgegangen. Somit entsprechen die Ergebnisse der Kindermodebranche denen eines durchschnittlichen Modeeinzelhändlers im Land. In Belgien sind keine offiziellen Zahlen bekannt, aber auch dort scheint es besser zu laufen. Laut Christian Clarysse von der Agentur SCS Compagnie erzielen vor allem Marken im hohen Segment gute Ergebnisse: „Der Markt regeneriert sich wieder. In Belgien sind viele Geschäfte von der Bildfläche verschwunden, aber vor allem diejenigen mit relativ günstigen Produkten, die es mit großen Ketten wie H&M und Zara aufnehmen mussten. Übrig geblieben sind vor allem Unternehmen, die sich auf das höhere Preissegment spezialisiert haben.“ Selbst vertreibt Clarysse seit drei Saisons die italienische Marke Fun & Fun girl, die in Belgien derzeit über 50 Verkaufsstellen verfügt.

Aufgrund der Lage der beiden kleinen Länder und ihrer gemeinsamen Sprache ist der Anreiz für viele Unternehmen groß, beide Märkte gleichzeitig zu erschließen. Die gegenseitigen Unterschiede sind jedoch immens. So sind Belgier eher als Niederländer bereit dazu, mehr Geld für ein Kleidungsstück auszugeben. Aus diesem Grund hat die französische Marke Lili Gaufrette in Belgien etwa 100 Verkaufsstellen und in den Niederlanden nicht mehr als 60. „Belgier achten mehr auf Qualität“, erläutert Tania Johan von der Agentur Junior Fashion, die die Marke bereits seit 12 Jahren in den Niederlanden vertreibt. „Aber die niederländischen Kunden, die die Marke zu schätzen wissen, kaufen sie auch weiterhin. Unter der Krise haben wir dadurch gar nicht gelitten, unter konkurrierenden Labels schon, aber das ist eine andere Geschichte. Der Umsatz ist in den letzten Jahren stabil geblieben.“

Auch in puncto Geschmack gehen die Vorlieben der Niederländer und Belgier ziemlich auseinander. Niederländer mögen eindeutig Farben, weshalb zum Beispiel die spanische Marke Custo Growing in den Niederlanden gut ankommt, während Belgier eher zu klassischen Farben und Modellen neigen. „Sehr lustig“, sagt Barbara Roland Holst-Terhorst von der Schuhmarke Diggers: „Niederländer entscheiden sich in der Regel für Schuhe in den Farben dunkelblau, braun und silber. Belgier bevorzugen eigentlich immer neutrale Grau- und Brauntöne.“ Petra Heuts, Vertreterin der dänischen Marke Freoli auf der Messe, stellt fest, dass sich niederländische und belgische Kunden auch im geschäftlichen Bereich voneinander unterscheiden: „Ein Niederländer, dem eine Kollektion nicht gefällt, sagt einfach: „Das kann ich
nicht verkaufen“. So etwas würde ein Belgier niemals sagen, sie sind viel weniger direkt.“

Von unserem Korrespondenten in Amsterdam

Kleine Fabriek