Erholung der Kindermode erkennbar auf „Kleine Fabriek“
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Untersuchungen
Aufgrund der Lage der beiden kleinen Länder und ihrer gemeinsamen Sprache ist der Anreiz für viele Unternehmen groß, beide Märkte gleichzeitig zu erschließen. Die gegenseitigen Unterschiede sind jedoch immens. So sind Belgier eher als Niederländer bereit dazu, mehr Geld für ein Kleidungsstück auszugeben. Aus diesem Grund hat die französische Marke Lili Gaufrette in Belgien etwa 100 Verkaufsstellen und in den Niederlanden nicht mehr als 60. „Belgier achten mehr auf Qualität“, erläutert Tania Johan von der Agentur Junior Fashion, die die Marke bereits seit 12 Jahren in den Niederlanden vertreibt. „Aber die niederländischen Kunden, die die Marke zu schätzen wissen, kaufen sie auch weiterhin. Unter der Krise haben wir dadurch gar nicht gelitten, unter konkurrierenden Labels schon, aber das ist eine andere Geschichte. Der Umsatz ist in den letzten Jahren stabil geblieben.“
Auch in puncto Geschmack gehen die Vorlieben der Niederländer und Belgier ziemlich auseinander. Niederländer mögen eindeutig Farben, weshalb zum Beispiel die spanische Marke Custo Growing in den Niederlanden gut ankommt, während Belgier eher zu klassischen Farben und Modellen neigen. „Sehr lustig“, sagt Barbara Roland Holst-Terhorst von der Schuhmarke Diggers: „Niederländer entscheiden sich in der Regel für Schuhe in den Farben dunkelblau, braun und silber. Belgier bevorzugen eigentlich immer neutrale Grau- und Brauntöne.“ Petra Heuts, Vertreterin der dänischen Marke Freoli auf der Messe, stellt fest, dass sich niederländische und belgische Kunden auch im geschäftlichen Bereich voneinander unterscheiden: „Ein Niederländer, dem eine Kollektion nicht gefällt, sagt einfach: „Das kann ich
nicht verkaufen“. So etwas würde ein Belgier niemals sagen, sie sind viel weniger direkt.“
Von unserem Korrespondenten in Amsterdam