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Erster Michalsky-Store: Tradition und Opulenz

Von FashionUnited

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Der Berliner Modedesigner Michael Michalsky hat vergangene Woche seinen ersten, eigenen Laden aufgemacht. Standort des Stores ist Berlins angesagte Mitte unweit des Hackeschen Marktes. Die so genannte „Michalsky Boutique“ ist in einem restaurierten Gründerzeithaus am Monbijouplatz

 4 gelegen, einer illustren Adresse, wo auch die Redaktion des Mode- und Kulturmagazins „Liebling“ angesiedelt ist. Wie bei der Zeitschrift spielte die französisch anmutende Adresse auch bei Michalskys Standortwahl keine unwichtige Rolle. „Ich möchte an die Stammhäuser der alten Pariser Haute Couture Firmen erinnern. Deshalb habe ich auch den Zusatz ‚Boutique’ wieder reanimiert“, so der Designer im Rahmen der Erüffnung.

Entsprechend traditionell und opulent fällt auch die Innenausstattung der „Boutique“ aus: Roter Boden, Vorhänge, breite Sofas und dunkle Holzregale – man fühlt sich tatsächlich an eine fast vergessene Zeit der Modegeschichte zurückversetzt. Kritiker würden sagen, Michalsky sei altmodisch, hänge einer anachronistischen Auffassung von Ästhetik nach und werde Mühe haben, genügend Kunden in seinen Laden zu locken. Der Designer selbst des Erfolgs seines Shopkonzeptes jedoch sicher und gibt sich als Überzeugungstäter: „Der rote Boden steht für die Leidenschaft für Mode und Design, die Einrichtung ist eklektisch, so wie meine Kollektionen auch“ so Michalsky, der die Inneneinrichtung selbst entworfen hat.

Verkauft werden in der neuen, 150 Quadratmeter Ladenfläche umfassenden Michalsky Boutique neben der Premiumlinie „Michalsky“ und „M-67 Michalsky Jeans“, jeweils für Frauen und Männer, auch die „Michalsky Eyewear“, die als Lizenz an NiGuRa Metzler Optics vergeben wurde. Nicht zu haben ist in dem Geschäft die Linie „Mitch & Co.“, die der Designer für die Gemischtwaren-Kette Tchibo entwirft. Diese hatte zuletzt auch eher für Negativschlagzeilen gesorgt, soll sich als Ladenhüter herausgestellt haben.

Erfolgreicher soll sich daher nun das Geschäft mit den hauseigenen Marken, der Designer sieht in dem Schritt, eine repräsentative Anlaufstelle in Berlins hippster Einkaufsgegend eröffnet zu haben, einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung seines Unternehmens und wähnt sich am Ziel eines langen Weges nach oben: „Unser Firmensitz ist Berlin, unsere Modenschauen finden hier statt, deshalb war klar, dass die erste Michalsky Boutique auch in Berlin eröffnen muss. Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung“, so der Modeschöpfer überschwänglich.

Der ganz große Run auf den ersten Michalsky Store blieb in den ersten Tagen nach der Eröffnung zwar noch aus, es hatte sich bis dahin jedoch auch noch nicht herumgesprochen, dass der Wowereit-Intimus einen Laden aufgemacht hat.

Wie der Designer mitteilte, soll es vorerst bei der Boutique in Berlin bleiben, weitere Eröffnungen in Deutschland oder international seien derzeit nicht geplant. Bleibt zu hoffen, dass sich die hohen Erwartungen des 40-Jährigen erfüllen. Ansonsten müsste er - falls Tchibo entgegen anders lautender Bekenntnisse doch noch die Mitch & Co.-Kollektion aus dem Programm nehmen würde – wieder ganz klein anfangen. Setzt sich die bisherige Erfolgsstory des ehrgeizigen Michalsky jedoch fort, könnte er tatsächlich zu einem wahren Aushängeschild der Modehauptstadt Berlin werden.

Foto: Max? Schröder / Michalsky

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