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Escada beugt sich Tierschützern

Von FashionUnited

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Das Modeunternehmen Escada scheint sich nach seiner Insolvenz und im Zuge seiner Bemühungen um ein besseres Image dem zunehmenden Druck seitens diverser Tierschutzorganisationen zu beugen und künftig auf den Verkauf von

Pelzen zu verzichten.

Nachdem die Proteste gegen Escada und andere Modeanbieter bereits im Jahr 2007 begonnen hatte und nach Angaben der Organisatoren von der „Offensive gegen die Pelzindustrie“ 900 Aktionen hervorgebracht hatte, scheinen sie nun von Erfolg gekrönt zu sein. Ab dem Frühjahr des kommenden Jahres soll der Handel mit Pelzen bei Escada endgültig eingestellt werden. In einem Schreiben des Unternehmens an die Tierschützer bestätigt Escada-Sprecher Frank Elsner: "Mit der Frühjahr/Sommer 2011 Kollektion, die ab Januar 2011 in den Geschäften erhältlich sein wird, verwendet Escada keine Pelze mehr. Nachdem Escada bereits mit der Prefall 2010 Kollektion, die ab Mai dieses Jahres verkauft wurde, keine Zucht- bzw. Edelpelze mehr eingesetzt hatte, verzichtet das Unternehmen nun komplett auf Pelze, also auch auf Kaninchen und Karakul."

Die Protestler wähnen sich nun endlich am Ziel und berichten stolz, dass sich die unzähligen Aktionen, Kundgebungen, Demonstrationen der vergangenen drei Jahre schließlich doch auszahlen. Kampagnen gegen Warenhäuser und Modeunternehmen seien eben ein strategisches Mittel zur Erreichung des Ziels „die Pelzindustrie als eine von zahlreichen Tierausbeutungsindustrien abzuschaffen“, so die Tierrechtler. Michael Stern, Pressesprecher der Offensive gegen die Pelzindustrie, sieht in zielgerichteten Kampagnen gar ein effektives Mittel, um die Pelzindustrie mittelfristig zu beenden: „Modehersteller verzichten nicht freiwillig auf Echtpelzprodukte“, so der Stern. Hierfür bedürfe es entschiedener Proteste von Pelzgegnern und Pelzgegnerinnen. Und er gibt sich weiter kämpferisch: „Mit jeder gewonnenen Kampagne schwinden die Absatzmärkte der Pelzindustrie. Gleichzeitig ist jede gewonnene Kampagne ein Zeichen an die gesamte Bekleidungsindustrie: Wer Pelz verkauft, wird früher oder später Ziel von Anti-Pelz-Kampagnen.“

Man darf also gespannt sein, wer als nächstes ins Fadenkreuz der Protestler gerät. Zumindest dürften die entsprechenden Unternehmen gewarnt sein. Die bislang meist wöchentlich abgehaltenen Kundgebungen und teils blutigen Aktionen vor diversen Escada-Filialen in Berlin, Hamburg oder Frankfurt haben das Münchener Modehaus zermürbt. Für Escada bleibt indes zu hoffen, dass sich der Pelzverzicht aufgrund steigender Image-Werte doch noch auszahlt.

Foto: Escada

ESCADA
Offensive gegen die Pelzindustrie