Escada: Frisches Geld, neuer Chef
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Die gravierenden Veränderungen der Eigentümerstruktur haben auch die erwarteten Folgen für die Führungsspitze des Modehauses. Vorstandschef Jean-Marc Loubier und Beate Rapp werden schon zum 30. Juni aus dem Vorstand ausscheiden. Damit ist der Weg frei für Bruno Sälzer. Der ehemalige Hugo-Boss-Chef wird am 1. Juli den Vorstandsvorsitz des Escada-Konzerns übernehmen. Beate Rapp wird als Vorstand für Personal, Produktion, Logistik, EDV und Lizenzen von Werner Lackas ersetzt, der wie Sälzer erst in diesem Frühjahr bei Hugo Boss ausgeschieden war. Finanzvorstand Markus Schürholz bleibt im Amt.
Der neue Escada-Chef mahnte angesichts der gegenwärtige Probleme schnelles Handeln an: „Die Führung von Escada ist eine spannende Herausforderung, auf die ich mich sehr freue,“ betonte Sälzer. „Es gibt nur wenige Marken in der Luxusmodebranche, die weltweite Geltung haben und über ein so großes unerschlossenes Potenzial verfügen. Escada bringt alle Voraussetzungen mit, um im Luxusgütermarkt profitabel wachsen zu können. Escada muss sicherlich zügig handeln, um den Anschluss an den Wettbewerb wieder herzustellen. Wir werden das schaffen,“ erklärte der designierte Vorstandsvorsitzende.
Auch im Aufsichtrat ergeben sich durch den Einstieg der Herz-Brüder personelle Veränderungen: Wolfgang Herz und Reinhard Pöllath, der als Vertrauter der neuen Investoren gilt, werden in das Gremium einziehen. Sie übernehmen einen bislang vakanten Posten sowie den von Martin Kuhn, der seinen Sitz nach Angaben des Unternehmens mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat. Pöllath soll außerdem die Nachfolge von Claus Mingers als Vorsitzender des Aufsichtsrats antreten. Mingers wird aber seinen Sitz im Gremium behalten.
Auf Bruno Sälzer, der bei Hugo Boss beachtliche Erfolge feiern konnte, warten jetzt jedenfalls anspruchsvolle Aufgaben: Ende vergangener Woche hatte der Escada-Konzern bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Ergebnisprognose reduzieren müssen.
Foto: Escada AG