Escada geht in die Insolvenz
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Zuvor war seit längerem klar gewesen, dass der Anleiheumtausch der alles entscheidende Punkt für Escada sein würde: Im Rahmen des eingeleiteten Sanierungsplans hatte der finanziell angeschlagene Konzern bereits die Zusagen wichtiger Großaktionäre, sich an einer notwendigen Kapitalerhöhung zu beteiligen, eingeholt, und auch die Banken waren grundsätzlich einverstanden, eine lebenswichtige Kreditlinie zu verlängern. Dritter Eckpunkt des Konzepts war eben der Umtausch der Anleihe in Papiere mit längerer Laufzeit und niedrigerem Wert – für 1.000 Euro des Nennwerts der Alt-Papiere sollten die Gläubiger nach dem Tausch nur noch insgesamt 400 Euro erhalten. Dieses Angebot konnte aber zu wenige Zeichner überzeugen - trotz einer Aufbesserung der Konditionen für Spätentschlossene und der Tatsache, dass beim Verfehlen der notwendigen Annahmequote der Gang in die Insolvenz bevorstehen würde, da die übrigen Zusagen an das Gelingen des Umtauschs gekoppelt waren.
Am Mittwoch will der Vorstand nun den Aufsichtsrat „über das Scheitern der finanziellen Restrukturierung und die weiteren Schritte informieren“. Die Umsetzung der bereits eingeleiteten Strategie hat man aber noch nicht ganz aus den Augen verloren: „Der Vorstand plant, sein operatives Konzept zur Neuausrichtung des Escada-Konzerns und der Escada Mode, das seit Mitte 2008 umgesetzt wird, dem vom Gericht zu bestimmenden vorläufigen Insolvenzverwalter vorzustellen,“ teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit.
Foto: Escada