Escada: Herz-Einstieg perfekt?

Noch ist es nicht offiziell, aber Presseberichten zufolge hat der Aschheimer Modekonzern Escada endlich einen Großinvestor gefunden. In seiner Freitagsausgabe berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Quellen „aus dem Umfeld des Investors“, dass der Hamburger

Geschäftsmann Michael Herz, ein Miteigentümer der Maxingvest AG, bereits rund 12 Prozent der Escada-Aktien an der Börse erworben habe. Auch mit Rustam Aksenenko, der 26,2 Prozent der Anteile hält, sei inzwischen eine Vereinbarung getroffen worden, hieß es weiter. Demnach soll dem Bericht zufolge auf der Aufsichtsratssitzung am kommenden Dienstag eine Kapitalerhöhung um 10 Prozent des Grundkapitals beschlossen werden.

Mit dem Einstieg von Herz werden offenbar wie erwartet auch einschneidende Veränderungen in der Führungsetage einhergehen. Das „Handelsblatt“ berichtete, dass Bruno Sälzer schon zum 1. Juli den Vorstandsvorsitz bei Escada übernehmen solle. Der noch amtierende Konzernchef Jean-Marc Loubier werde das Unternehmen voraussichtlich verlassen. Über die Berufung des ehemaligen Vorstandschefs der Hugo Boss AG war schon seit Monaten spekuliert worden. Bei Escada wird er dann wohl auf einen alten Bekannten treffen. Dem „Handelsblatt“-Bericht zufolge soll Werner Lackas Beate Rapp als Vorstand für Produktion und Logistik ablösen. Er hatte Hugo Boss wie Sälzer im Frühjahr nach Unstimmigkeiten mit dem Finanzinvestor Permira verlassen.

Auch im Aufsichtsrat stehen demnach gravierende Änderungen bevor: Michael Herz wolle hier selbst einen Sitz übernehmen, hieß es im „Handelsblatt“. Außerdem soll mit Reinhard Pöllath ein Vertrauter des mutmaßlichen Großinvestors einen weiteren Posten im Aufsichtsgremium besetzen. Mit ihm und Sälzer arbeitet Herz bereits im Aufsichtsrat der Maxingvest-Holding zusammen, zu der das Handelsunternehmen Tchibo und eine Beteiligung am Konsumgüterkonzern Beiersdorf gehören.

Foto: Escada