Esprit: Van der Vis beruhigt, Krogner kritisiert
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Ganz anders sieht das Heinz Krogner, der das Unternehmen im Laufe seiner fünfzehnjährigen Tätigkeit zu einem Weltkonzern ausgebaut hatte. Im Sommer 2009 war er als Vorstandschef zurückgetreten und auf den Posten des Chairman gewechselt. Aufgrund von Differenzen über den Kurs des Konzerns gab er seinen Platz im Aufsichtsgremium im Februar vergangenen Jahres auf. Seinen Nachfolgern wirft er nun ein völlig verfehltes Geschäftsmodell vor. „Esprit hat den schlimmsten Fehler begangen, den es gibt: Die Firma hat den Kunden vernachlässigt“, sagte er dem Handelsblatt. Zu seiner Zeit habe die Marke für „moderne Klassik“ und „hohe Qualität“ gestanden, inzwischen verkaufe sie „modisches Zeug, das kommt und geht“. Verantwortlich machte Krogner seinen Nachfolger van der Vis. Der habe „keine Erfahrung in der Branche“, aber trotzdem einen „extremen Machtanspruch“ und „alles anders machen“ wollen, so Krogner im Handelsblatt. Esprit habe unter der Leitung des Niederländers „drei Jahre verloren“. Noch könne die Marke aber gerettet werden: „Das Gerüst ist da, der Name ist da, die Kunden sind da.“ Wichtig sei jetzt, wer neuer CEO werde.
Inwieweit die aktuelle Führungsmannschaft ihren Kurs, Esprit modischer zu machen, überdenkt, muss sich zeigen. Dem Unternehmen, das ohnehin seit langem mit schrumpfenden Umsätzen kämpft, haben die jüngsten Turbulenzen jedenfalls geschadet. Die Rücktritte hätten das Vertrauen der Anleger erschüttert, sagte beispielsweise Francis Lun vom Investmenthaus Lyncean Holdings. Durch den Einbruch des Aktienkurses könne Esprit nun zum Übernahmeziel von Mitbewerbern oder Finanzinvestoren werden.