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Finanzinvestor Apax soll Escada übernehmen

Von FashionUnited

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Das angeschlagene Münchener Modeunternehmen Escada könnte schon bald neue Eigentümer haben. Wie das Wirtschaftsmagazin „Handelsblatt“ in seiner Mittwochs-Ausgabe berichtet, habe der britische Finanzinvestor Apax vor, bei Escada einzusteigen und gemeinsam

mit einem russischen Großaktionär namens Rustam Aksenenko die Mehrheit an dem Münchener Konzern übernehmen.

Wie das Blatt weiter erfahren haben will, soll ein alter Bekannter des Modemanagements künftig eine tragende Rolle bei Escada spielen. Hierbei handelt es sich um den Ex-Vorstandschef des Hugo Bos Konzerns, Dr. Bruno Sälzer. Dieser hatte erst Mitte Februar bei den Metzingern hingeworfen, weil er die von dem Boss Neu-Eigentümer Permira beschlossene Dividendenausschüttung zu Lasten des Unternehmens nicht mittragen wollte. Sälzer hat also immerhin Erfahrung im Umgang mit Finanzinvestoren, sollte aber aufgrund der Ereignisse bei Hugo Boss gewarnt sein.

Zumal sich Apax wohl nicht aus dem operativen Geschäft heraushalten will, im Gegenteil: Ein vom „Handelsblatt“ nicht näher definierter Informant, der an den Verhandlungen beteiligt ist, verriet der Zeitung: „Apax will sich nicht nur finanziell an Escada beteiligen, sondern auch ein neues Management mit einbringen." Trotzdem scheint Sälzer nicht abgeneigt, dem tief in den roten Zahlen steckenden Modekonzern vorzustehen. Zwar läuft sein Vertrag mit Hugo Boss trotz seines freiwilligen Abgangs dort noch bis zum Juni diesen Jahres, ab Anfang Juli könnte er jedoch die neue Stelle übernehmen. Zwar wollte Sälzer die Gerüchte um Escada und seine Rolle im Übernahmenpoker bislang nicht kommentieren, Experten zufolge ist das beschriebene Szenario jedoch durchaus realistisch.

Der bisherige Vorstandschef von Escada, der von dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH stammende Jean-Marc Loubier, machte in der Vergangenheit meist eine recht unglückliche Figur. Nicht nur, dass er öffentlich die eigene Kollektion diskreditiert hatte, er musste auch erst vor wenigen Wochen die schlechteste Bilanz der Unternehmensgeschichte präsentieren. Satte 27 Millionen Euro Verlust fuhr Escada demnach im vergangenen Geschäftsjahr ein, der Aktienkurs fiel von 35 auf magere 13 Euro.

Mit Apax als Geldgeber und Sälzer als Firmenchef soll die Münchener Traditionsmarke nun wieder ihr internationales Potential ausspielen und mittelfristig Gewinne einfahren. Zwar ist der geplante Deal noch nicht in trockenen Tüchern, spätestens zur nächsten Hauptversammlung am 17. April soll die neue Eigentümer-Konstellation jedoch stehen.

Foto: Escada

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