Geox setzt auf Technologie

Der neueste Erfindung des italienischen Schuhherstellers Geox hat einen Namen: Amphibiox. Die Designs aus diese Serie verfügen nicht nur über die bewährte atmungsaktive Sohle, sondern der gesamte Schuh ist wasserdicht - dank der

patentierten Membran, die dem Unternehmen bereits schon einmal Erfolg bescherte.

“Unseren Erfolg verdanken wir der technologischen Entwicklung, und wir sind zuversichtlich, dass Technologie auch in Zukunft der Motor unseres Erfolges sein wird”, meinte Geox-Gründer Mario Moretti Polegrato am Rande einer Pressekonferenz anlässlich der Markteinführung von Amphibiox in der Geox-Zentrale im italienischen Montebelluna. “Mit unseren Produkten möchten wir konkrete Lösungen für konkrete Probleme bieten”, erläutert er.

Moretti Polegrato, der einer reichen Winzerfamilie entstammt, gründete das Unternehmen vor 15 Jahren. Seine Geschäftsidee war damals schon die Supermembran, die auf eine Eigenerfindung zurückgeht: eine Haut mit Löchern, die so mikroskopisch klein sind, dass kein Wasser von außen eindringt, die jedoch groß genug sind, um die Wasserdampfmoleküle von innen hinaus zu lassen. Anfänglich versuchte Polegrato, seine Erfindung bei vorhandenen Schuhherstellern zu vermarkten, erhielt jedoch eine Abfuhr. Daraufhin beschloss er, selbst Schuhe herzustellen und seiner Erfindung zum Durchbruch zu verhelfen. Mit Erfolg, denn inzwischen gehört Geox mit den größten Schuhherstellern der Welt. Das Unternehmen hat weltweit über 11.000 Verkaufsstellen, davon 1015 eigene Geschäfte. 2004 ging das Unternehmen an die Börse und die Familie Moretti Polegrato behielt 70 Prozent der Aktien. Für Geox erhielt Mario Moretti Polegato im Jahre 2003 außerdem die Auszeichnung 'Bester italienischer Unternehmer weltweit' von der renommierten Unternehmensberatung Ernst & Young. Im März dieses Jahres wurde er anlässlich der CNBC European Business Leaders Awards zum Innovator of the year gekürt.

Bei allem Erfolg blieb jedoch auch Geox nicht von der weltweiten Wirtschaftskrise verschont. Zwar konnte das Unternehmen 2008 noch mit 16% Umsatzwachstum punkten, musste jedoch 2009 mit 3% weniger vorlieb nehmen. In Zahlen ausgedrückt lag der Umsatz in diesem Jahr bei 865 Millionen Euro. “Die Zeiten sind schwierig, aber wir waren darauf vorbereitet”, berichtet Geschäftsführer Diego Bolzanello. “Und wir sind zuversichtlich, dass es in Zukunft wieder aufwärts gehen wird..”

Während der Wirtschaftskrise blieb das Unternehmen daher auch seinem Grundsatz treu, zwei Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung zu investieren. So entstand nicht nur der Ampibiox – ganze 50 bis 60 weitere Erfindungen erblickten das Licht der Welt. Die Entwicklung eines neuen Produkts nimmt bei Geox durchschnittlich sechs Monate bis zwei Jahre in Anspruch. “Wir möchten ab sofort jedes Jahr mit etwas Neuem aufwarten”, verkündet Moretti Pelegrato. “Genau wie Apple.”

Der Startschuss zu dieser neuen Strategie ist bereits gefallen: mit Amphibiox – einem Schuh, der durch und durch wasserdicht und atmungsaktiv ist. “Ein einmaliges Konzept”, meint auch Alessandri Sacilotto, Forschungs- und Entwicklungschef bei Geox. “Der große Unterschied zu derzeit vorhandenen wasserdichten Schuhen besteht darin, dass die Membran direkt am Schuh befestigt ist, so dass auch das Futter des Schuhs trocken bleibt”, erläutert er. Die ersten Modelle des Geox Amphibiox werden im September auf der Fachmesse GDS präsentiert. Den Anfang machen drei Modelle, die in die Kategorien Casual, Comfort und Klassisch fallen. Der Preis wird durchschnittlich bei ca. 110 Euro liegen und ist damit nur minimal höher als bei den regulären Geox-Modellen.

Von unserem Korrespondenten in Montebelluna