GfK: Konsumklima in Europa erholt sich
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Gestützt wird das Stimmungshoch weiterhin von Deutschland, wo das Konsumklima angesichts der vergleichsweise guten wirtschaftlichen Situation schon seit längerem auf hohem Niveau liegt. Dass auch die Krise in der Ukraine und die daraus resultierenden Spannungen im Verhältnis zum wichtigen Handelspartner Russland der deutschen Wirtschaft nicht nachhaltig die Laune verderben konnten, zeigte sich am Donnerstag, als das Ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für den April veröffentlichte: Der war gegenüber dem Vormonat März, als die Ukraine-Krise noch für einen leichten Rückgang gesorgt hatte, zur Überraschung einiger Experten wieder gestiegen.
Auch in Ländern, die besonders unter der Finanzkrise zu leiden hatten, sind die Verbraucher wieder zuversichtlicher
Aber in den vergangenen Monaten hat sich die Laune der Verbraucher auch in anderen europäischen Ländern wieder gebessert. So stieg die Konjunkturerwartung, einer der drei Faktoren, aus denen das Konsumklima errechnet wird, etwa in Spanien, Großbritannien und Italien im ersten Quartal deutlich – wobei gerade in den südeuropäischen Staaten, die von der Krise am stärksten betroffen waren, die Vergleichswerte naturgemäß äußerst niedrig liegen.
In Frankreich ermittelten die Marktforscher trotz zuletzt wenig erfreulicher Wirtschaftsprognosen immerhin bei allen drei Faktoren – der allgemeinen Konjunktur- und individuellen Einkommenserwartung sowie der Anschaffungsneigung - eine „Erholung auf niedrigem Niveau“. Und selbst in Griechenland, dem größten Sorgenkind der Gemeinschaft, geht es offenbar zumindest nicht mehr abwärts. „Die Stimmung der griechischen Verbraucher stabilisiert sich auf sehr niedrigem Niveau“, erklärten die Forscher. Trotzdem seien die Griechen angesichts der nach wie vor misslichen Lage im Land „noch weit davon entfernt, größere Anschaffungen tätigen zu wollen“.
Aber trotz des leichten Aufwärtstrends bleiben die Konsumforscher vorsichtig: „Das Pflänzchen ‚Aufschwung’ ist jedoch noch sehr zart. Es gilt noch viele Unsicherheiten zu überwinden“, mahnten sie und verwiesen auf Pläne der Regierungen in Italien und Frankreich, die „von der konsequenten Sparpolitik abrücken und wieder verstärkt Schulden aufnehmen“ wollten. „Wie sich dies auf ihre Bonität an den Finanzmärkten und auf den europäischen Fiskalpakt auswirken wird, bleibt abzuwarten“, erklärte die GfK. Das mögliche Abrutschen in eine Deflation sei „ein weiteres Risiko“.
Foto: ECE