Giftfreie Mode: Greenpeace prüft Textilsiegel
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„Aus einer Flut von Siegeln halten nur wenige hohen Ansprüchen stand. Alle Label müssen grüne Mode nicht nur antäuschen, sondern wirklich garantieren", sagt Kirsten Brodde, Chemie-Expertin von Greenpeace. Im Greenpeace-Test sc
„Wir brauchen einen strengen, gesetzlich geschützten Standard für grüne Mode"
Das Problem ist, dass die Kunden der Ware / dem Anbieter durch ein Siegel Vertrauen schenken, was oft nicht berechtigt ist. Klar, so ein Siegel sieht immer super aus und schindet Eindruck, jedoch lohnt es sich, einen zweiten Blick auf das Versprechen dahinter zu werfen. Zum Beispiel ist das Siegel Bluesign zwar eingeschränkt empfehlenswert, da es die Verwendung einer umfassenden Liste verbotener oder eingeschränkter Substanzen untersagt, jedoch gibt es noch einige Lücken sowie zu hohe Grenzwerte.
Aktuell kauft jeder Deutsche rund 60 Kleidungstücke pro Jahr, durch viele davon werden bei der Produktion Gewässer und Trinkwasser in Ländern wie China oder Pakistan vergiftet. Mit der Detox-Kampagne konnte Greenpeace zwar schon viele Unternehmen, wie H&M, Adidas und jüngst auch Tchibo, erreichen, jedoch reicht das noch nicht aus.
Greenpeace will mit dem Ratgeber zeigen, dass ein weiteres Siegel überflüssig ist. Denn genau das strebt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) an: Sein im Oktober gegründetes ‘Textilbündnis’ soll einen ‘Grünen Knopf’ entwickeln für ökologische und faire Textilien. Ebenso wie die Mitgliedschaft im Bündnis, soll auch sein neues Siegel freiwillig sein. „Wir brauchen einen strengen, gesetzlich geschützten Standard für grüne Mode - wie beim EU Bio-Siegel für Lebensmittel. Nur das würde wirklich Klarheit im Textil-Dschungel bringen", sagt Brodde.