• Home
  • V1
  • Leads
  • Gucci und Puma retten PPR

Gucci und Puma retten PPR

Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more
Leads

Der Französische Mode- und Handelskonzern PPR konnte die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr 2009 recht gut verkraften und musste dank seiner Markentöchter Puma und Gucci nur geringe Umsatzrückgänge hinnehmen. Wie das Unternehmen mitteilt,

sank der Konzernumsatz zwischen Januar und Juni 2009 um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und lag zuletzt bei 9,235 Milliarden Euro.

Verursacht wurde die kleine Umsatzdelle vor allem durch die Handelsgesellschaft Conforama, die knapp elf Prozent einbüßte. Negative Zahlen legten jedoch auch die Redcats Group, CFAO und die Kaufhauskette Fnac hin. Trotz weltweiter Einzelhandelsflaute legte der Herzogenauracher Sportartikler Puma hingegen eine recht gute Halbjahresperformance hin und setzte knapp 1,3 Milliarden Euro um, 3,8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2008. Beflügelt wurde die positive Entwicklung Unternehmensangaben zufolge vor allem durch gute Geschäfte in den USA, wogegen in Europa rund zehn Prozent weniger umgesetzt wurde. Allerdings war der Wert hier im vergangenen Jahr durch die Fußballeuropameisterschaft auch unverhältnismäßig hoch. So oder so, zugelegt hat Puma in beiden Quartalen. Besonders bemerkenswert: die Franken wuchsen gegen den allgemeinen Trend im zweiten Quartal um 4,1 Prozent und damit stärker als in den ersten drei Monaten 2009.

Getoppt wird dieser Wert nur noch von der italienischen Luxusfirma Gucci, die das vergangene Halbjahr mit einer Umsatzsteigerung von 4,4 Prozent abschließen konnte. Punkten konnten die Mailänder dabei hauptsächlich mit ihrer Hausmarke Gucci und dem Trendlabel Bottega Veneta. Yves Saint-Laurent verlor hingegen sechs Prozent an Umsatzvolumen gegenüber 2008.

Leider geht auch bei PPR und seinen Tochterunternehmen die Tendenz eher weiter abwärts. Mit Ausnahme von Puma setzten alle Konzernteile im zweiten Quartal 2009 weniger um als im ersten, selbst Konzernprimus Gucci zeigte sich hier um 1,3 Prozent schwächer als in den Monaten zuvor. Zugleich verschärfte sich die Lage der ohnehin rückläufigen Geschäftsbereiche zusehends. Die Folge: der Rückgang des Konzernumsatzes sank im zweiten Quartal mit 4,7 Prozent weit stärker als zu Beginn des Jahres.

Schmerzhafter als der insgesamt noch moderat ausgefallene Umsatzrückgang trifft PPR jedoch die negative Ergebnisentwicklung. So sank der operative Gewinn im Abrechnungszeitraum um knapp fünf Prozent gegenüber 2008. Unterm Strich blieben dem Unternehmen sogar nur 281 Millionen Euro, 18,7 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Immerhin: die meisten Analysten gingen von einem noch schlechteren Ergebnis aus, so dass PPR schon fast wieder zu einem krisensicheren Erfolgsunternehmen stilisiert wird.

Ob der sich zuletzt verschärfende Abwärtstrend weiter anhält, bleibt abzuwarten. PPR-Chef Francois-Henri Pinault sieht derzeit zumindest noch keinen Anlass zur Sorge, schließlich habe das Unternehmen trotz der sich weiter verschlechternden Märkte solide Ergebnisse abgeliefert, mit denen er zufrieden sei. Im zweiten Halbjahr müsse man sich zwar weiterhin auf unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen einstellen, werde aber mit den entsprechenden Maßnahmen darauf reagieren. Was dies bedeuten kann, hatte das Unternehmen bereits Im Frühjahr angekündigt: Stellenstreichungen im großen Stil. Noch weiß keiner, welche Konzernbereiche die Sparmaßnahmen besonders treffen werden. Allerdings dürften sich die meisten Maßnahmen auf die französischen Firmen und Filialen konzentrieren, da das Unternehmen hier im vergangenen Halbjahr geradezu abstürzte, während auf den ausländischen Märkten teils dicke Zuwächse verbucht werden konnten.

Foto: Gucci

fnac
Gucci
PPR
Puma