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Hainer: Keine Angst vor Nike

Von FashionUnited

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Herbert Hainer, der Vorstandschef des Sportartikelkonzerns Adidas AG, sieht die Position seines Unternehmens als Weltmarktführer für Fußballprodukte nicht gefährdet. In einem Interview mit dem Fachmagazin WirtschaftsWoche

(WiWo) äußerte er sich außerdem zu den weiteren Perspektiven des Konzerns.

Der Hauptkonkurrent der Herzogenauracher, der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike Inc., plant zwar seit Jahren, auch im Fußball-Segment an Adidas vorbeizuziehen, doch Hainer lässt sich dadurch nicht verunsichern: „Allein in den beiden wichtigsten Fußballmärkten USA und Deutschland haben wir mehr als 50 Prozent Marktanteil bei Fußballschuhen. Und in den größten Märkten in Westeuropa liegen wir zusammen bei mehr als 38 Prozent. Insgesamt haben wir 2008 mit Fußballprodukten einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro gemacht und werden den 2010 übertreffen. Unter dem Strich ist und bleibt Adidas damit die mit Abstand größte Fußballmarke der Welt,“ bekräftigte er gegenüber der WirtschaftsWoche.

Dass Nike nicht zuletzt aufgrund des Heimvorteils in den Vereinigten Staaten weiterhin weltgrößter Sportartikler vor Adidas ist, stört Hainer dabei wenig: „In den USA, dem mit Abstand größten Sportmarkt der Welt, setzen wir knapp drei Milliarden Euro weniger um als Nike. In Europa sind wir größer, in Asien und Lateinamerika gleichauf. Für mich ist wichtig, dass wir überall nachhaltig und profitabel wachsen. Wenn es dann dazu reicht, Nike zu überholen – schön. Wenn nicht, geht die Welt nicht unter,“ so der Adidas-Chef.

Für das Jahr 2010 rechnet er, nicht zuletzt aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft, die im Sommer in Südafrika stattfinden wird, jedenfalls mit deutlich besseren Zahlen als im Vorjahr. Der Umsatz werde währungsbereinigt „voraussichtlich im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigen“, kündigte Hainer an. Auch beim Ergebnis prognostizierte er ein deutliches Wachstum. Das Rekordniveau von 2008 werde man aber noch nicht wieder erreichen.

Eine größere Rolle soll bei Adidas künftig der Online-Handel spielen. Man wolle ihn als „drittes Standbein im Vertrieb neben Warenhäusern und eigenen Läden“ etablieren, so Hainer. Konkrete Schritte seien bereits eingeleitet worden: „Wir haben vor wenigen Wochen ein E-Commerce-Projekt aufgesetzt, bauen eine Mannschaft auf und haben ehrgeizige Pläne. Wir werden hier deutlich aggressiver vorgehen als früher,“ erklärte er.

Große Hoffnungen setzt der Adidas-Chef auch in die Neupositionierung der zum Konzern gehörenden US-Marke Reebok. Nachdem sie lange unter ihrem wenig attraktiven Image gelitten und entsprechend schlechte Zahlen abgeliefert hatte, soll Reebok künftig vor allem als exklusive Fitness-Marke mit neuen Produkten wie den bereits sehr erfolgreichen „EasyTone“-Schuhen glänzen. Für Hainer ist die Trendwende mittlerweile geschafft. Und was die Zukunft des ehemaligen Sorgenkindes angeht, gibt er sich geradezu visionär: „Bis 2015 wird Reebok das weltweit wichtigste Fitness- und Training-Imperium sein, ein Rundum-Angebot, das es in der Form kein zweites Mal geben wird,“ kündigte er in der WirtschaftsWoche an.

Foto: Adidas AG

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