Hamburg wirkt weiter anziehend auf Textilhandel
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Neben der besonders teuren Spitalerstraße wirken anscheinend auch die Hohen Bleichen anziehend auf den textilen Einzelhandel. Die Straße sei vor allem für Luxuslabels attraktiv, die aufgrund der aktuell vorherrschenden Flächenknappheit am Neuen Wall verstärkt hier nach Alternativen suchen. In der Tat will Armani hier Ende diesen Jahres einen 600 Quadratmeter großen Flagship -Store eröffnen, und auch der Schuhhändler Schockmann hat eine 1.000 Quadratmeter große Geschäftsfläche angemietet. Hier, im sogenannten „Freshfields-Haus“ soll bereits in Kürze ein Shop- in-Shop-Konzept mit verschiedenen ökologischen und gesundheitlich orientierten Schuhlabels eröffnet werden.
Zugleich entstehen derzeit in der neuen HafenCity neue Läden mit insgesamt 50.000 Quadratmetern Fläche. Im Nordteil, der wohl Anfang 2011 fertig gestellt sein wird, soll die Nahversorgung durch einen Supermarkt und eine Drogerie eine wichtige Rolle spielen. Im Südteil, der spätestens 2014 bezugsfertig sein soll, wird der Fokus hingegen eher auf Textilien und Elektronik gesetzt.
Der Neue Wall* *bleibt jedoch auch im Angesicht der großen Neubauprojekte weiterhin die Luxusmeile Hamburgs. Gerade der mittlere Teil weise einen hohen Besatz an Luxuslabeln auf, während sich der hintere Teil durch die Ansiedlung hochwertiger Textilanbieter stark verändere, heißt es in der Immobilienstudie. So haben zuletzt etliche neue Händler Flächen am Neuen Wall angemietet: Das Modelabel Stefanel will hier beispielsweise einen 600 Quadratmeter großen Flagship-Store aufmachen, seinen zweiten in Hamburg. Die finnische Designerin Annikki Karvinen plant ab Sommer 2010 ein 150 Quadratmeter-Geschäft, und auch der Schuhfilialist Bally und das Modelabel SØR wollen sich am Neuen Wall ansiedeln. Mit Fertigstellung des Projektes „63 Grad“ werden im Lauf des Jahres noch einmal rund 1.000 Quadratmeter Geschäftsfläche auf den Markt kommen.
So wird die stets steigende Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in hoch frequentierten Innenstadtregionen durch Neubauten und die Schaffung neuer Flächen weitgehend kompensiert. Weitere exorbitante Spitzenmieten seien daher vorerst nicht zu erwarten, so Jones Lang LaSalle.
Foto: Birgit Winter/Pixelio