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HDE: „Einschläge kommen näher“

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Von FashionUnited

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Noch ist das Konsumklima in Deutschland überraschend stabil. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) sieht aber wenig Grund für Optimismus. Am Montag äußerte sich HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Düsseldorf im Rahmen der Frühjahrs-Konjunktur-Pressekonferenz

des Verbandes zur Lage der Branche. Bis zur Jahresmitte sei noch mit Umsätzen auf dem Niveau des
Vorjahres zu rechnen, danach könne es jedoch, insbesondere bei steigenden Arbeitslosenzahlen, bergab gehen, erklärte er. „Für das zweite Halbjahr 2009 rechnen wir mit einer etwas schlechteren Entwicklung. Insgesamt gehen wir weiter davon aus, dass sich der nominale Einzelhandelsumsatz 2009 in einem Korridor von Null bis minus ein Prozent bewegt,“ so Genth. Sollte die Arbeitslosigkeit infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich wachsen, hätte das massive Auswirkungen auf die Branche: „Damit können die Einschläge auch für den Einzelhandel näher kommen. Wie tief die Spuren sind, die sie hinterlassen, wissen wir noch nicht,“ erklärte der HDE-Chef. Schon jetzt sieht es nicht sonderlich rosig aus: „Die Lage des Einzelhandels ist 2009 angespannt,“ so Genth. Der Start ins laufende Jahr sei „verhalten“ verlaufen. Im Januar habe die Branche einen Umsatzrückgang um nominal 1,2 Prozent hinnehmen müssen.

Negativ bewertete er die sogenannte „Abwrackprämie“, mit der die Bundesregierung die Konjunktur in der Autoindustrie ankurbeln will. Anstelle von „Geschenken für einzelne Branchen“ mahnte er eine Senkung der Lohn- und Einkommensteuer und eine Korrektur der Unternehmensteuerreform an. „Dem Einzelhandel geht es vor allem um die Rücknahme der ausgerechnet seit diesem Jahr geltenden Besteuerung von Mieten und Pachten im Rahmen der Gewerbesteuer,“ konkretisierte Genth.

Außerdem wandte er sich im Vorfeld der Tarifverhandlungen in der Branche gegen die ehrgeizigen Lohnforderungen der Gewerkschaft Ver.di. Die strebt Entgeltsteigerungen zwischen 6,3 und elf Prozent an. „Angesichts einer zu erwartenden negativen Umsatzentwicklung des Einzelhandels würden ansteigende Personalkosten unweigerlich das Aus für zehntausende Arbeitsplätze in dem Wirtschaftszweig bedeuten,“ so Genth. „Überzogene Tariferhöhungen können wir uns nicht leisten: Weder die Unternehmer noch die Arbeitnehmer, die beim Untergang des Unternehmens ihre Arbeitsplätze und damit ihre bisherige wirtschaftliche Existenzgrundlage verlieren würden,“ betonte der Verbandsvorsitzende.

Foto: Kemper’s Jones Lang LaSalle
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