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Hertie soll wiederauferstehen

Von FashionUnited

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Der 2009 durch eine Insolvenz von der Bildfläche verschwundene Warenhauskonzern Hertie soll im Internet noch einmal als erfolgreiche Marke etabliert werden. Nachdem das Unternehmen am 31. Juli 2008 beim Amtsgericht Esse Insolvenz

angemeldet hatte, beschloss die Gläubigerversammlung am 20. Mai 2009, die 54 noch unter dem Namen Hertie betriebenen Kaufhäuser sowie die Konzernzentrale in Essen zu schließen, da eine zunächst angestrebte Rettung aussichtslos erschien.

Bereits

kurze Zeit später gaben auch diel letzten Filialen der Traditionskette ihre Türen für immer. Daran wird wohl auch die nun unerwartet ins Leben gerufene Initiative, die Marke wiederauferstehen zu lassen, nichts ändern. Hertie soll nämlich nur im Netz wiederbelebt werden. So hat die HDK AG in Osnabrück dem Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr von der Kanzlei White&Case die Marke abgekauft.

Hinter HDK stehen die Brüder Nils und Jan Klöker, die beide eigenen Angaben zufolge seit 15 Jahren selbstständig im Online-Handel tätig sind und Shops wie Tepgo.de für Teppiche, Serviette.de (Tischdeko) und Telefon.de (Telekommunikation) mit insgesamt 40 Mitarbeitern führen sollen.

„Wir wollen Hertie als Online-Kaufhaus wiederbeleben“, so Oliver Pohlmann, der als Berater für HDK tätig ist, gegenüber dem Deutschen Fachverlag (DFV). Als Vorbilder nennt er dabei Amazon und Otto. „Hertie – Viel Spaß beim Einkaufen“, soll der neue Slogan heißen. Hertie will die ganze Familie bedienen. Als Besonderheit werde den Kunden eine kostenfreie persönliche Beratung per Telefon angeboten, die z. B. bei Tepgo zu sehr guten Ergebnissen führe, so die Neueigentümer der Marke. Eine genaue Vorstellung von ihrem Sortiment hätten die Unternehmer jedoch noch nicht, so der DFV. Es werde jedoch daran gearbeitet. „Die meisten Lieferanten sind froh über jeden neuen Player. Schließlich ist der Online-Markt wesentlich konzentrierter als das stationäre Geschäft“, so Pohlmann weiter.

Der Neustart für Hertie.de soll zwischen Ende 2012 und Mitte 2013 stattfinden. Die Kosten für die Übernahme der Markenrechte will Pohlmann nicht bekanntgeben. Es habe mehrere Interessenten gegeben, der Preis sei deshalb nicht unerheblich, aber durchaus gerechtfertigt: „Dafür aber wurde eine Marke gesichert, die immer noch 80 Prozent der Deutschen kennen.“ Neue Player wie Zalando müssten für solche Werte erstmal mehrere hundert Millionen Euro investieren, so Pohlmann.

Hertie war einst einer der bekanntesten und beliebtesten deutschen Warenhausbetreiber und hatte vor allem in Nordrhein-Westfalen ein sehr dichtes Filialnetz. Ob die Reaktivierung im Internet tatsächlich den alten Glanz der Marke wiederbeleben kann, bleibt abzuwarten. Zumindest müssen die neuen Betreiber die Marke erst einmal erfolgreich am mittlerweile recht dichten Online-Markt etablieren. Dies dürfte umso schwieriger sein, da Hertie der meist jüngeren Web-Gemeinde noch nicht als attraktive Shopping-Möglichkeit bekannt ist.

Foto: Hertie

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