HSE24: Mode treibt Umsatz

Der Teleshopping-Sender HSE24, ein Tochterunternehmen der Arcandor AG, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr den höchsten Umsatz der Firmengeschichte einfahren. Dies teilte das Konzernmanagement am Dienstag in München mit. Zwölf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres

setzte der Sender um, insgesamt 320 Millionen Euro. Zugleich habe man das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mehr als verdoppeln können.

Als Wachstumsmotor erwies sich dabei einmal mehr das Segment Mode, das gemeinsam mit den Bereichen Beauty und Wellness am meisten von den sechs Millionen Kunden nachgefragt wurde. Profitiert habe man hier vor allem von den Eigenmarken, die exklusiv über den hauseigenen Sender vertrieben werden. Außerdem habe sich auch die verstärkte Zusammenarbeit mit diversen Prominenten ausgezahlt, so der Konzern. Mittlerweile verkaufen so illustre Boulevard-Protagonisten wie Christine Kaufmann, Sarah Kern, Udo Walz, René Koch oder der Designer Harald Glöckler ihre Produkte über den Sender, ein sehr einträgliches Geschäft für beide Seiten. Dies hat nun sogar Verona Poth erkannt, die seit Neuem ihre Kosmetik-Linie „So... Perfect“ bei HSE24 anbietet.

Genüsslich rechnet das Management inzwischen vor, dass jeder zehnte Deutsche im geschäftsfähigen Alter bereits bei dem Unternehmen eingekauft habe. Was auf manche wie eine apokalyptische Vision wirkt, bringt die Führungsetage der Primondo-Tochter ins Schwärmen, man will sogar noch draufsatteln: „Der Bummel bei HSE24 muss immer wieder zum Einkaufserlebnis werden, positiv überraschen und immer mehr bieten, als der Zuschauer erwartet", so Richard Reitzner, Geschäftsführer von HSE24, zur Strategie des Shopping Senders. „Diese Erlebniswelten werden bei HSE24 glaubwürdig, authentisch und informativ präsentiert.“

Aktuell führt das Unternehmen 23.000 Produkte aus fast sämtlichen Consumer-Bereichen, die Kundenzufriedenheit ist eigenen Angaben zufolge hoch. Trotzdem sieht man in München noch Baustellen. So will der Konzern 2008 einen zweistelligen Millionenbetrag in die Neustrukturierung seines Kundenservice investieren und verspricht gleich eine wahre „Service-Offensive“. „Die Kunden und ihre Bedürfnisse sollen noch stärker in den Mittelpunkt der Service-Aktivitäten rücken,“ so die Verantwortlichen. So solle die Erreichbarkeit der Call Center deutlich verbessert und die Erstlösungsquote bei Fragen und Reklamationen gezielt erhöht werden. Man werde dazu das interne Competence Center personell um 20 Mitarbeiter auf circa 60 ausbauen.

Ausgebaut werden soll jedoch auch das Online-Geschäft. Hier soll immerhin eine Million Euro investiert werden, man möchte zum Multichannel-Riesen werden und sich so auch künftig gegen Konkurrenten wie QVC oder den RTL Shop durchsetzen.

Insgesamt steht für Reitzner der Kurs auch in diesem Jahr weiter klar auf Wachstum: „Teleshopping ist ein langfristig gewachsenes Stammkundengeschäft. Mit überzeugenden Produkten und exzellentem Service sehe ich ganz klar das große Marktpotenzial dieses Business“ so der Firmenchef und wehrt sich zugleich gegen jede Art falscher Bescheidenheit. „Ich erwarte für unseren Sender auch in diesem Jahr ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich.“

Foto: HSE24