Hunkemöller wird französisch

Der Wäschefilialist Hunkemöller wechselt aller Voraussicht nach bald den Besitzer. Der aktuelle Mutterkonzern Maxeda lässt wissen, dass man das Unternehmen an die französische Private Equity Firma PAI Partners verkaufen will, und das schon im

Januar kommenden Jahres. Zwar haben die Kartellbehörden dem Deal noch nicht zugestimmt und auch mit den Gewerkschaften müsse noch gesprochen werden, so Maxeda, die Transaktion dürfte jedoch recht reibungslos vonstatten gehen.

Die

als Einzelhandelsspezialist geltende PAI Partners ist bereits an Unternehmen in Frankreich, Italien, Spanien, England, Skandinavien und Benelux beteiligt. So gehören unter anderem das spanische Modeunternehmen Cortefiel und der italienische Fashion-Retailer Coin zu dem Unternehmen.

Mit Hunkemöller bekäme PAI Partners ein echtes Sahnestückchen des internationalen Modeeinzelhandels ins Portfolio. Die niederländische Marke gilt als einer der größten Wäscheanbieter Europas und betreibt derzeit rund 500 Stores in Benelux, Deutschland, Frankreich, Dänemark, Spanien, Polen und Russland, aber auch in Ägypten, Saudi Arabien, Kuwait und einigen karibik-Inseln.

Maxeda treibt mit dem geplanten Verkauf seine Strategie voran, sich aus dem Modegeschäft zurückzuziehen und sich auf andere Handelssparten wie Restaurantketten und Baumärkte zu konzentrieren. Bereits im August dieses Jahres hatte der Konzern angekündigt, die einzelnen Unternehmen in diesem Segment an Investoren verkaufen zu wollen und setzte dieses Vorhaben bislang auch konsequent um. Bereits im September trennte man sich von der Warenhauskette Vroom & Dreesmann (V&D) und fand mit Sun European Partners einen willigen Abnehmer. Vor wenigen Wochen wurde dann bekannt, dass der Kaufhausbetreiber de Bijenkorf von der Selfridges Group Limited übernommen werden soll.

Was sich PAI Partners die Transaktion kosten lassen will, ist derzeit noch nicht bekannt. Ganz billig dürfte Hunkemöller jedoch nicht sein, denn das Unternehmen gilt als sicheres Pferd im internationalen Wettbewerb. In der vergangenen Dekade konnte der Wäschehändler in jedem Jahr wachsen und beschäftigt derzeit eigenen Angaben bereits 2.700 Mitarbeiter weltweit. Geht es nach dem baldigen Neu-Eigentümer, soll dies auch in Zukunft so bleiben. Man wolle Hunkemöller zum Marktführer Europas machen, so ein PAI-Mann. Der bisherige Geschäftsführer des Unternehmens, Philip Mountford, soll seine Position daher behalten und die geplante Expansion verantworten.

Foto: Hunkemöller