Der deutsche Einzelhandel hat im Jahr 2011 wieder mehr Ware importiert als im Vorjahr. Der Wert der importierten Waren stieg im Vergleich zu 2010 um sechs Prozent und erreichte knapp das Niveau des Jahres 2008. Während Asien insgesamt seinePosition als wichtigste Lieferregion weiter ausbaut, verliert China zunehmend Marktanteile an Indien und Bangladesch.
Besonders
auffällig ist der im Vergleich schwache Anstieg des Importvolumens aus China. Die Importe aus China legten nur um sechs Prozent zu, während Indien einen Zuwachs von knapp 20 Prozent und Bangladesch sogar von 77,5 Prozent verzeichnete. Auch Importe aus Vietnam (+31,2%), Pakistan (+54,4%) und Kambodscha (+18,9%) nahmen im vergangenen Jahr überproportional zu. Der Anteil an Importe aus Asien stieg von 83,7 auf 88 Prozent. “Wir beobachten schon seit geraumer Zeit, dass Importeure ihre Produktion von China in andere Länder verlagern, weil die Herstellungskosten dort anziehen”, sagte Jan Eggert, Hauptgeschäftsführer der Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e.V (AVE). Auf die Verbraucherpreise in Deutschland habe dies derzeit noch keine Auswirkungen. Dies könne sich allerdings aufgrund der steigenden Rohstoffkosten in Kürze ändern.
Die weiterhin hohe Kaufkraft der Deutschen ist laut Eggert maßgeblich auf die Verfügbarkeit günstiger Importware zurückzuführen. Das vergleichsweise günstige Angebot von Importwaren trage außerdem dazu bei, die Inflation zu begrenzen und den Wohlstand zu sichern.