Jahresrückblick 2010 – Teil 1
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Wie
Dass die schlimmsten Krisenzeiten vorbei waren, zeigte sich im Februar in Düsseldorf. Dort konnte die CPD, über deren Ende nach mageren Jahren bereits Gerüchte kursierten, zumindest mit einem kleinen Besucherplus aufwarten. Trotzdem entschlossen sich die Veranstalter von der Igedo Company im Laufe des Jahres zu einem kompletten Relaunch der Traditionsmesse. In München demonstrierte die Sportartikelmesse Ispo mit hervorragenden Zahlen weiter Stärke und profitierte vom ungebrochenen Boom der Outdoor-Branche.
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Doch ein Trauerfall überschattete das Frühjahr: Lee Alexander McQueen nahm sich am 11. Februar in London das Leben. Der britische Stardesigner wurde nur 40 Jahre alt.
Die Sportartikelbranche hatte noch unter den Nachwehen der Krise zu leiden: Adidas meldete Anfang März einen deutlichen Umsatzrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Ergebnis war regelrecht eingebrochen und lag um knapp 62 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Doch auch in Herzogenaurach machte sich schon wieder Zuversicht breit: Zum Ende des Jahres hatten sich die Geschäfte besser entwickelt, und die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft gab Anlass zur Hoffnung.
Optimismus verbreitete auch der Hamburger Bekleidungshersteller Tom Tailor, der im März den Gang an die Börse wagte und dabei über 140 Millionen Euro einnahm.
Im April warteten diverse Unternehmen mit guten Zahlen auf, die zeigten, dass sich der Aufschwung mittlerweile stabilisierte. Im deutschen Einzelhandel meldeten etwa Galeria Kaufhof und Ludwig Beck solide Zuwächse. Der Poker um den insolventen Karstadt-Konzern ging unterdessen in die heiße Phase. Auch im weltweiten Luxusgütergeschäft setzte sich der Aufwärtstrend fort: Die beiden französischen Branchenriesen PPR und LVMH konnten im ersten Quartal jeweils deutliche Umsatzsteigerungen erzielen.
Von einem der prominentesten Insolvenzfälle des Vorjahres gab es im Mai erfreuliche Nachrichten: Bruno Sälzer, Vorstandschef des Münchener Modehauses Escada, sagte in einem Zeitungsinterview, dass die Neuausrichtung „trotz Wirtschaftskrise, Insolvenz und Eigentümerwechsel" inzwischen gelungen sei. Für 2011 kündigte Sälzer sogar schwarze Zahlen an.
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Auch im Massenmarkt zeigten die Etablierten Stärke: Im Juni meldete der spanische Inditex-Konzern, das Mutterhaus von Zara, hervorragende Quartalszahlen. Der Nettogewinn wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent. Konkurrent Hennes & Mauritz verdiente in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres ebenfalls ausgesprochen gut und konnte sich über eine Ergebnissteigerung um 32 Prozent freuen.
Und ein weiteres insolventes Traditionsunternehmen gab deutliche Lebenszeichen: Der Wäschespezialist Schiesser aus Radolfzell erklärte nun auch offiziell, in Zukunft mit Stardesigner Wolfgang Joop zusammenarbeiten zu wollen. Außerdem wurde der Plan, nach Abschluss des Insolvenzverfahrens an die Börse zu gehen, vorgestellt.
Fotos: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, Alexander McQueen, Galeria Kaufhof