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Jahresrückblick 2011, Teil 1

Von FashionUnited

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In 2011 waren die Folgen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise überwunden und viele deutsche Unternehmen erzielten die besten Ergebnisse ihrer Geschichte. Von der europäischen Wirtschaftskrise, die sich im Laufe des Jahres

verschärfen sollte, und der Naturkatastrophe in Japan blieb die Modebranche weitestgehend verschont.

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en ersten Höhepunkt des deutschen Modejahres bildete im Januar wieder Berlin. Die Hauptstadt gilt als Hort modischer Kreativität und zeigte sowohl Modegiganten wie Hugo Boss als auch etablierte Berliner Labels wie Lala Berlin, Mongrels in Common oder Kaviar Gauche.

Die Geschäfte wurden wieder jenseits des Schauenzelts auf dem Gelände des alten Flughafens Tempelhof gemacht. Die Bread & Butter meldete Rekorde an Besuchern, Internationalität und Stimmung bei den Einkäufern. Auch wenn die Veranstalter keine genauen Besucherzahlen veröffentlichten, dürften angesichts der ausgegebenen Tickets mehr als 90.000 Fachbesucher den Weg nach Tempelhof gefunden haben. Weitere Messen wie die Premium und TheKey.to zogen ein ähnliches positives Fazit der Orderrunde.

Der Modezirkus zog im Februar weiter nach Düsseldorf, wo zum ersten Mal die CPD Signatures durchgeführt wurde. Die Erwartungen an das neue überarbeitete Format der einstigen Leitmesse CPD waren hoch und lockte viele neugierige Besucher und Aussteller in die Rheinmetropole. Im Laufe des Jahres sollte sich jedoch herausstellen, dass das Konzept der CPD Signatures nicht aufgehen sollte.

Der Sportartikelhersteller Puma bilanzierte das Geschäftsjahr 2010 mit einem Rekordumsatz und geht auch in den kommenden zwei Jahren von einem Umsatzwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich aus. Die Detmolder Wortmann-Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2010/11 ebenfalls die höchste Umsatzsteigerung in der Unternehmensgeschichte. Der stärkste Wachstumstreiber der Unternehmensgruppe bleibt weiterhin die Schuhmarke Tamaris, die in diesem Jahr beim Best Brands Award nach Apple und LG den dritten Platz in der Kategorie “Beste Wachstumsmarkte” belegte.

Den Aufwärtstrend in der Modebranche merkte auch die Düsseldorfer Schuhmesse GDS. Das Format konnte bei seiner Ausgabe im März im Vergleich zur Vorjahresveranstaltung ein Plus von neun Prozent erzielen und viele Neuaussteller hinzugewinnen. Viele Aussteller meldeten sogar einen Besucheransturm und führten ihn auf die geänderte Tagesfolge zurück, die zum Ende des Jahres allerdings infrage gestellt werden sollte.

Für den Eklat des Jahres sorgte John Galliano. Dem Designer wurden antisemitische Äußerungen vorgeworfen, die durch ein Video dokumentiert wurden. Das Pariser Modehaus Dior feuerte daraufhin seinen Chefdesigner und ist noch bis heute auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Für negative Schlagzeilen sorgte auch American Apparel Chef und Gründer Dov Charney. Er wurde von einer ehemaligen Angestellten wegen sexueller Belästigung verklagt, weil er sie als Minderjährige genötigt haben soll.

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ugo Boss konnte erfolgreich ins laufende Geschäftsjahr starten und den Konzernumsatz im ersten Quartal merklich erhöhen. Auch der niederländische Modekonzern C&A meldete im April, dass der Umsatz im Geschäftsjahr 2010 trotz rückläufiger Entwicklungen auf dem europäischen Bekleidungsmarkt gesteigert werden konnte. Ausgezeichnete Ergebnisse im vergangenen Jahr erzielte ebenfalls die Otto Group.

Von der guten Wirtschaftslage profitierte im Mai das Frankfurter Messetrio Techtextil, Texprocess und Material Vision. Der wachsende Bedarf an Neuheiten bei technischen Textilien bescherte vor allem deutschen Unternehmen viele neue Aufträge.

In Berlin wurde bekannt, dass die Mercedes-Benz Fashion Week ab Juli am Brandenburger Tor stattfinden wird. Die Veranstalter mussten sich nach politischen Auseinandersetzungen um den Standort Bebelplatz auf die Suche nach einem neuen Ort machen und entschieden sich für die Straße des 17. Juni am Brandenburger Tor.

Fotos: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, Messe Frankfurt GmbH / Jean-Luc Valentin

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