Jahresrückblick 2012, Teil 1
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Die Geschäfte wurden in Berlin wieder jenseits des Schauenzelts auf dem Gelände des alten Flughafens Tempelhof gemacht. Die Bread & Butter setzte ihre Rekordjagd fort und meldete Rekorde an Besuchern, Internationalität und Stimmung bei den Einkäufern. Auch wenn die Veranstalter keine genauen Besucherzahlen veröffentlichten, dürften angesichts der Vorabakkreditierungen mehr als 100.000 Besucher den Weg nach Tempelhof gefunden haben.
Im Februar zog der Modezirkus weiter nach Düsseldorf, wo zum letzten Mal die CPD Signatures durchgeführt wurde. Nach mehr als 30 Jahren verabschiedete sich die traditionsreiche Ordermesse der Igedo vom Modeparkett, um mit dem Konzept "The Gallery" in Berlin und Düsseldorf einen Neuanfang zu starten.
Viele deutsche Unternehmen wie Deichmann oder Jack Wolfskin meldeten für das Geschäftsjahr 2011 weitere Umsatzzuwächse. Auch das Berliner Unternehmen Zalando konnte wachsen, schreibt aber weiterhin hohe Verluste. Als Gründe wurden neben einer aggressiven Expansionspolitik und massiven Werbeausgaben auch die hohe Retourenquote genannt, die Schätzungen zufolge bei rund 70 Prozent liegt.
Die guten Nachrichten setzten sich im März fort. Der Hamburger Bekleidungskonzern Tom Tailor konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2011 vervierfachen. Auch der italienische Luxusmodenkonzern Prada wuchs mächtig. Beide Unternehmen profitierten von einem starken eigenen Einzelhandel.
H&M gab Ende des Monats die Lancierung einer neuen Ladenkette für 2013 bekannt. Das Label "& other stories" soll eine Ergänzung zur klassischen H&M-Kollektion darstellen, in Qualität und Preis etwas höher angesiedelt sein. Erste Previews auf die neue Kollektion folgten im Laufe des Jahres.
Die Düsseldorfer Schuhmessen GDS und Global Shoes zogen ein positives Fazit der Orderrunde. Besonders hoch war erneut der Anteil an internationalen Ausstellern und Besuchern, die beide Messen als Plattform nutzten. Die Sourcing-Messe Global Shoes war mit einem ausländischen Besucheranteil von 60 Prozent besonders international geprägt.
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Der deutsche Luxusmarkt meldete im gleichen Monat für das Geschäftsjahr 2011 ein Umsatzwachstum von 16 Prozent. Deutschland bleibt damit der attraktivste Wachstumsmarkt für Luxusmarken. Kein anderes europäisches Land kann mit diesen Wachstumsraten mithalten.
Ambitionierte Pläne gab die Otto Group und sein Tochterunternehmen Sport-Scheck im Mai bekannt. Die Hamburger Otto Group will innerhalb von nur fünf Jahren Marktführer im Bereich Fashion E-Commerce in Brasilien werden und den Umsatz auf eine halbe Milliarde US-Dollar steigern. Der Sportartikel Händler Sport-Scheck möchte währenddessen sein Filialnetz und den Umsatz in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln. Zeitgleich soll der Umsatz die 1-Milliarden-Euro-Marke knacken.
Der Radolfzeller Wäschespezialist Schiesser wurde im Mai vom israelischen Konkurrenten Delta Galil gekauft. Im Zuge der Übernahme wurde auch der geplante Börsengang abgesagt. Als Grund wurde ein zu wackliges Börsenumfeld genannt.
Gute Neuigkeiten meldete der Luxusmarkt im Juni. Die Nachfrage nach Luxusgütern ist trotz Eurokrise ungehemmt hoch. Laut der Studie “Luxury Goods Worldwide Market Observatory” werden sich die Umsätze im Jahr 2012 weltweit positiv entwickeln und erstmals die Schwelle von 200 Milliarden Euro überschreiten.
Weniger gute Nachrichten erreichten die Modewelt von der Ahlers AG. Das Unternehmen, das in der letzten Zeit nur noch mit seinen Luxusmarken Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin punkten kann, musste die Sanierung seiner Tochtergesellschaft Gin Tonic einleiten. Unter einer neuen Geschäftsführung konzentriert sich die Marke künftig ausschließlich auf das Geschäft mit Männermode.
Foto: Neckermann, Mercedes-Benz Fashion Week Berlin