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Jahresrückblick 2013 - Teil 1

Von FashionUnited

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Ein weiteres spannendes Modejahr nähert sich dem Ende. Während viele Unternehmen die besten Ergebnisse ihrer Geschichte erzielten, hatten einige noch mit den Folgen der Finanzkrise zu kämpfen. Ein weiteres wichtiges Thema waren

das ganze Jahr über die Arbeitsbedingungen in Bangladesch.

Den ersten Höhepunkt des Modejahres bildete im Januar die Modewoche in Berlin. Neben jungen Designern zeigten während der Mercedes-Benz Fashion Week

auch etablierte Moderiesen wie Hugo Boss, Laurèl oder Rena Lange ihre neuen Kollektionen. Die Geschäfte wurden allerdings wieder jenseits des Schauenzelts auf dem Gelände des alten Flughafens Tempelhof gemacht. Die Bread & Butter setzte ihre Rekordjagd fort und meldete Rekorde an Besuchern, Internationalität und Stimmung bei den Einkäufern. Unter den 560 Marken waren dieses Mal rund 100 Neuaussteller.

Rund zwei Monate nach dem verheerenden Fabrikbrand in Bangladesch starben im Januar wieder Mitarbeiter bei einem Feuer in einer Textilfabrik. Es wurden erneut Etiketten von Bekleidung für europäische Auftraggeber wie Kik, New Look, Bershka oder Lefties gefunden.

Neues Label von H&M: Die Schweden gaben im Januar die Lancierung von &other stories bekannt. Mit dem neuen Konzept will die Modekette ihr Markenportfolio um eine hochwertige Alternative erweitern. Neben eigenen Onlineshops in 14 Ländern folgten Stores unter anderem in Berlin, Kopenhagen, London und Paris.

Im Februar zog die deutsche Modebranche weiter nach Düsseldorf, wo zum ersten Mal unter der Dachmarke CPD die örtlichen Ordertage stattfanden. Die Besucherzahlen von The Gallery wurden übertroffen und die Internationalität war mit über 50 Prozent erneut hoch. Zufriedenheit herrschte sowohl bei den Veranstaltern als auch bei den Ausstellern.

Gute Zahlen: Zalando konnte seinen Nettoumsatz in 2012 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln und knackte mit 1,15 Milliarden Euro erstmals die Milliarden-Grenze. Auch Michael Kors konnte sein Ergebnis im dritten Quartal 2012/13 mehr als verdreifachen, und Hermès übertraf mit einem Konzernumsatz von 3,5 Milliarden Euro sein selbst gestecktes Umsatzziel von 2,8 Milliarden Euro deutlich.

Rekordzahlen meldete auch der Interaktive Handel. Der Erfolgstrend im Multichannel Online- und Versandhandel wurde im Jahr 2012 durch ein erneutes Rekordwachstum von 15,6 Prozent und einem Gesamtumsatz von 39,3 Milliarden Euro eindrucksvoll bestätigt.

Die Wiener Tierschutzorganisation Vier Pfoten konnte im Februar die deutschen Modeunternehmen C&A, Ernsting’s Family, Otto, s.Oliver und Tchibo für das Fur Free Retailer Program (FFR) gewinnen. Sie werden künftig bewusst auf Pelz verzichten und sollen dazu beitragen, das Angebot von Echtpelz im Handel zu reduzieren.

Seit

März hat die internationale Modewelt eine neue Nummer Eins unter den 200 reichsten Modeunternehmern. Bernard Arnault, Geschäftsführer von LVMH, musste den Thron für Inditex-Geschäftsführer Amancio Ortega räumen. Der Besitzer von Zara, Bershka, Pull & Bear und Uterqüe konnte sein Vermögen um fast 15,5 Milliarden Euro steigern und ist mit 44 Milliarden Euro auf dem besten Weg, der reichste Mann der Welt zu werden.

Die Düsseldorfer Schuhmesse GDS musste sich im März dem Wetter geschlagen geben. Viele Aussteller und Besucher kamen aufgrund heftiger Schneefälle stark verspätet oder gar nicht. Rund 21.300 Fachbesucher aus 100 Ländern registrierte die GDS und Global Shoes - bei der Vorjahresveranstaltung waren es noch rund acht Prozent mehr.

Der Herrenmodehersteller Peine, zu dem die Marken Barutti und Masterhand gehören, hat im März den Besitzer gewechselt. Der bisherige Eigentümer, Finanzinvestor Gordon Brothers Europa, zog sich aus dem deutschsprachigen Raum zurück und verkaufte 100 Prozent seiner Anteile an Unternehmer Jan D. Leuze.

Im April kamen bei einem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mehr als 100 Menschen ums Leben. In dem achtstöckigen Gebäude waren unter anderem verschiedene Textilwerkstätten untergebracht, die für große Marken wie Primark, The Children’s Place und Dress Barn produzierten. Grund genug für Auftraggeber wie Walmart, C&A, Kik & Co. endlich aktiv zu werden und in ihren Herstellungsländern auch in ausreichende und langfristige Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen zu investieren.

Nach einer Planungs- und Bauzeit von mehr als sieben Jahren eröffnete Ende April die Hofstatt in München. Das Einkaufszentrum war bereits zur Eröffnung fast vollständig vermietet und bietet nationale und internationale Marken wie Abercrombie & Fitch, Adidas, Mango, Calzedonia, Hollister, J. Lindeberg, Humanic und Tom Tailor. Sie betreiben in der Hofstatt teilweise ihre größten Filialen Europas.

Im Mai wurde erstmals in der Geschichte von Amazon Deutschland gestreikt. Ver.di forderte von dem Internetriesen die Anwendung der tariflichen Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon richtet sich hingegen nach den Löhnen der Logistikbranche. Eine Einigung wurde bis heute nicht erzielt.

Esprit

kommt nicht von der Stelle. Der Bekleidungskonzern musste in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 einen deutlichen Rückgang der Erlöse hinnehmen. Zudem gab der Vorstand eine Gewinnwarnung für das zweite Halbjahr ab.

Rebranding bei Calvin Klein: Die amerikanische Modemarke bietet seine Mode-, Wäsche- und Accessoirekollektion ck Calvin Klein künftig nur noch unter dem einheitlichen Label Calvin Klein an. Das Unternehmen unterteilt sich seit diesem Herbst in die drei Kollektionen Calvin-Klein-Collection, die wie die Duftlinien ck und CK One von der Namensänderung nicht betroffen ist, dem neuen Calvin-Klein-Platinlabel sowie dem Calvin-Klein-White-Label.

Das italienische Designerduo Domenico Dolce und Stefano Gabbana ist im Juni wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden. Ein Mailänder Richter verhängte gegen beide Modeschöpfer Haftstrafen in Höhe von 20 Monaten, die allerdings zur Bewährung ausgesetzt wurden. Außerdem mussten sie eine Geldstrafe in Höhe von 500.000 Euro zahlen, die allerdings noch auf bis zu zehn Millionen Euro klettern könnte. Laut dem Gerichtsurteil sollen die Designer die Kontrolle über ihre Marken in den Jahren 2004 und 2005 an eine Strohfirma in Luxemburg übertragen haben, um in Italien für Lizenzeinnahmen keine Steuern abführen zu müssen.

Wie im Juni bekannt wurde, verabschiedet sich der Otto-Versand allmählich vom Hauptkatalog und will den rund 1.000 Seiten umfassenden Prospekt in den kommenden Jahren einstellen. Gedruckte Kataloge sollen laut Otto weiterhin ein elementarer Bestandteil des Geschäftsmodells bleiben. Die Spezialkataloge würden zukünftig kostenlos an die Kunden verschickt, jedoch plant das Unternehmen, auch hier einige Prospekte aus den 60 Themenbereichen zu streichen.

Verschiedene Vertreter von Bangladeschs Bekleidungsindustrie entwickelten im Juni in Dhaka einen 10-Punkte-Plan für die Herstellungsbetriebe von Konfektionsbekleidung, um ein Unglück wie den Einsturz des Rana Plaza Gebäudes, bei dem mehr als 1.100 überwiegend weibliche Arbeiter ums Leben kamen, zu verhindern. Ein weiterer wichtiger Punkt, den der Plan ansprach, war die Erhöhung des Mindestlohns von derzeit 3000 Taka (30 Euro) pro Monat.

Foto: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, Dolce & Gabbana, eingestürzte Textilfabrik in Bangladesch

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