• Home
  • V1
  • Leads
  • Jam Berlin: Verhaltenes Fazit

Jam Berlin: Verhaltenes Fazit

Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more
Leads

Im vergangenen August hatten sich die Organisatoren der Denim-Fachmesse Jam entschlossen, die Veranstaltung von Köln nach Berlin zu verlegen. Nach der Hauptstadt-Premiere während der Fashion-Week zogen sie nun Bilanz. Die fiel insgesamt

doch ein wenig ernüchternd aus.

Insgesamt 6.500 Besucher zählte die Messe vom 20. bis 22. Januar in ihrer neuen Location, den etwas abseits gelegenen Rathenauhallen im Stadtteil Oberschöneweide. Das waren deutlich weniger als vor einem Jahr in Köln, als 10.700 Gäste gekommen waren. Auch auf der letzten Veranstaltung am Rhein waren im vergangenen Juli noch 7.100 Besucher vor Ort gewesen.

Obwohl viele Aussteller nach Angaben der Veranstalter von der Munichfabricstart Exhibitions GmbH trotz der „gefühlt mäßigen Frequentierung“ durchaus zufrieden waren, lief also noch nicht alles nach Wunsch. „Wir sind ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht von der Frequenz in den Rathenauhallen und hatten uns vom Umzug nach Berlin doch mehr Synergieeffekte erhofft,“ erklärte Sebastian Klinder von der Messeleitung. „Wir konnten Ausstellern und Besuchern erneut eine Top-Location bieten, dennoch war offensichtlich vielen – nicht zuletzt aufgrund des dicht gedrängten Messekalenders in Berlin – die Anfahrt zu weit.“ Man habe in den wenigen Monaten seit der Umzugsentscheidung aber „keine funktionierende Location in zentraler Lage bekommen können“, so Klinder.

Auch das Ausstellerportfolio entsprach nicht ganz den eigenen Ansprüchen: „Im Vergleich zu den Veranstaltungen in Köln haben einige der zugkräftigen Marken gefehlt. Im Vorfeld ist zwar von vielen potentiellen Ausstellern stets Interesse bekundet worden, die Jam weiterhin oder erstmals als Ordermesse nutzen zu wollen, am Ende hat man sich doch für andere Veranstaltungen oder gar keine Plattform in Berlin entschieden,“ räumte Sales- und Marketingmanager Günther Sommer ein.

An einen erneuten Ortswechsel der Messe denken die Macher aber nicht: „Wir sind mit dem Umzug nach Berlin eindeutig dem Wunsch der Aussteller und der Branche gefolgt. Einen weiteren Umzug zurück nach Köln oder in eine andere Stadt wird es mit Sicherheit nicht geben,“ so Klinder. Es gehe nun vielmehr darum, „durch zugkräftige Marken und eine Überarbeitung des Konzepts noch mehr Besucher von der Jam zu überzeugen“.

Nachgedacht wird dabei auch über die Terminierung, hatte doch die Fülle der Veranstaltungen während der Fashion-Week in Berlin bereits jetzt zu einem immensen Zeitdruck geführt. Zeitgleich zur Jam fanden unter anderem die beiden Modemessen Bread & Butter und Premium statt. „Eine Überschneidung an allen drei Tage wird nicht mehr angestrebt, vielmehr soll die Jam entweder einen Tag früher beginnen oder einen Tag später zu Ende gehen, um sowohl das enorme Angebot in Berlin zu entzerren, als auch die Verweildauer auf der Jam zu erhöhen,“ erklärten die Veranstalter. Einen ähnlichen Weg war diesmal bereits die Premium gegangen, die ihren Menswear-Bereich schon am Dienstag, also einen Tag vor dem Beginn der Hauptmesse, geöffnet hatte. Über entsprechende Pläne wird bei der Jam aber zurzeit noch nachgedacht. Einen konkreten Termin für den kommenden Sommer nannten die Veranstalter daher noch nicht.

Foto: Jam Berlin

Berlin Fashion Week
JAM
Modemesse