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Jam Cologne: Weniger Aussteller, mehr Grün

Von FashionUnited

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Die Jeans- und Young-Fashion-Messe Jam Cologne wird zu ihrer kommenden Ausgabe Ende Juli 2009 wohl mit weniger Ausstellern rechnen müssen als beim letzten Mal. Im letzten Winter legte die Musterschau zu ihrem zweiten Auftritt in Köln ein sattes Plus bei den Ausstellern hin

und konnte 370 Marken in den Rheinparkhallen präsentieren.

Aktuell vermelden die Organisatoren für die vom 24. Bis 26. Juli 2009 geplante Jam Cologne lediglich eine verbriefte Teilnahme von rund 230 Brands. Zwar befinden sich unter den Beteiligten illustre Namen wie Ed Hardy, Firetrap, Pioneer oder Bench, die großen Marken sucht man auf dem bislang veröffentlichten Portfolio jedoch vergeblich. Trotzdem gibt sich Jam-Marketingchef Günther Sommer zuversichtlich, bis zum Start der Messe weitere Aussteller gewinnen zu können. „Mit vielen potentiellen Ausstellern sind wir noch in Verhandlungen, die finale Ausstellerzahl wird wohl erst relativ spät feststehen,“ so Sommer. Ergo: „Wir sind zuversichtlich, dass wir uns einer Zahl von 300 Ausstellern nähern können.“

Aber selbst wenn diese Ziel noch erreicht werden sollte, scheint die Berliner Konkurrenz, vor allem der zurückgekehrte Branchenprimus Bread&Butter, dem Kölner Aufschwung einen herben Dämpfer zu versetzen. Die meisten Marken präsentieren sich bereits drei Wochen zuvor auf der imageträchtigen Berliner Modewoche und sparen sich angesichts der wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen weiteren Auftritt in der Rheinmetropole. Sommer ist zwar davon überzeugt, dass die Jam „gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Gesamtsituation weiterhin eine pragmatische und klar kalkulierbare Ordermesse“ sei und „dieses Konzept vom Markt noch immer angenommen“ werde, räumt zugleich aber ein, dass Berlin durchaus auch in hohem Maße frequentiert wird. Seine Einschätzung: „Einige der angemeldeten Brands werden sowohl Berlin als imageträchtiges Kick-Off Event, als auch Köln als Order- und Arbeitsplattform nutzen.“

Zu wünschen wäre es den Organisatoren, die den Standort der Messe erst vor rund einem Jahr von München nach Köln verlegt hatten. Dort will man nun die Region stärken und gemeinsam mit der zeitgleich in Düsseldorf stattfindenden Traditionsmesse CPD gegen den Abschwung ankämpfen. Neue Teilbereiche und weitere Internationalisierung sollen dafür sorgen, dass im Rheinland auch in Zukunft noch mit heißer Nadel gestrickt wird, und dass man sich hinter der immer stärker werdenden Konkurrenz aus Berlin nicht zu verstecken braucht.

So wird es auf der kommenden Jam Cologne erstmals eine reine Männer-Sektion geben, zu der sich bereits 20 Marken angemeldet haben sollen. Weitere sollen noch folgen, vor allem langfristig gesehen. Zudem will sich die Messe künftig auch verstärkt dem Thema Green Fashion widmen, ein eigener Bereich ist dafür bereits in diesem Sommer vorgesehen.

Mittelfristig wird es allen Anstrengungen zum Trotz schwer für die Region, sich als ernstzunehmender Mitbewerber im internationalen Modezirkus behaupten zu können. Eine Konzentration auf den westeuropäischen Markt, vor allem die Anrainerstaaten, könnte den alteingesessenen Modemetropolen jedoch frischen Wind bringen und so die Zukunft sichern.

Foto: Jam Cologne

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