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Jil Sander erneut vor Eigentümerwechsel

Von FashionUnited

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Das deutsche Modelabel Jil Sander wird wohl in Kürze erneut den Besitzer wechseln. Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Hamburg und Mailand erst im Februar 2006 von dem italienischen Modekonzern Prada an das britische Private-Equity-Haus Change Capital Partners (CCP)

verkauft wurde, steht dem in den letzten Jahren arg gebeutelten Label nun schon wieder ein Verkauf bevor.

Wie CCP am Montag mitteilte, habe man mit dem japanischen Fashionkonzern Onward Holdings bereits eine Vereinbarung getroffen, die eine Übernahme von Jil Sander vorsehe. Die Transaktion solle bereits in Kürze angeschlossen werden, so die britische Beteiligungsgesellschaft. Wie das Wirtschaftsmagazin „Handelsblatt“ aus Unternehmenskreisen erfahren haben will, soll Jil Sander samt Schulden für einen Preis von 215 Millionen Euro an die Japaner verkauft werden.

Der neue Eigentümer Onward will die Marke nun zusammen mit dem ebenfalls zum Unternehmen zählenden, italienischen Bekleidungshersteller Gibo betreiben. „Wir glauben, dass es beachtliche Möglichkeiten und Synergien gibt, um das Wachstum von Jil Sander, Gibo und der gesamten Gruppe voranzutreiben", zitiert das „Handelsblatt“ den Neu-Eigentümer und Onward-Chef Takeshi Hirouchi. Mit Jil Sander und Gibo käme Onward in Europa nach eigenen Angaben auf ein Umsatzvolumen von rund 470 Millionen Euro, Lizenzerlöse eingeschlossen.

Bleibt zu hoffen, dass Jil Sander mit unter der neuen Regie seinen soeben erst eingeschlagenen Revitalisierungskurs fortsetzen kann. Nachdem das Unternehmen zwei Jahre nach der Jahrtausendwende in die roten Zahlen rutschte, zog der damalige Eigentümer Prada 2006 nie Notbremse und verkaufte die Hamburger Marke nach einem heftigen Streit zwischen Prada-Chef Patrizio Bertelli und Chefdesignerin Jil Sander an den britischen Investor CCP. Dieser hatte es immerhin geschafft, das angeschlagene Modehaus im vergangenen Jahr zumindest operativ wieder in die Gewinnzone zu führen. Neue Läden wurden eröffnet, neue Märkte in Osteuropa, Russland und Asien erschlossen und das Geschäft mit Lizenzen weiter ausgebaut. Es schien, als würde sich Jil Sander langsam wieder aus dem Krankenbett erheben und auf dem besten Weg zu sein, an alte Stärken anzuknüpfen. Ganz so rosig sah die Situation der Marke aber wohl doch nicht aus. Vor allem Altlasten sind es, die Jil Sander aktuell zu schaffen machen. Laut Informationen des Wirtschaftsmagazins „Financial Times Deutschland" leidet das Unternehmen vor allem darunter, dass es mangels Bankkrediten ein Darlehen eines Hedgefonds in Anspruch nehmen musste, für das jährlich Zinsabgaben in Höhe von 16,2 Prozent zu zahlen sind.

Foto: Jil Sander

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