Joop! Künftig ohne Schönberger
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Dabei schien Schönberger noch zu Beginn des Jahres von der Richtigkeit des von ihm eingeschlagenen Kurses überzeugt zu sein. Der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ diktierte er damals: „Wir müssen den Leuten etwas bieten, das sie noch nicht gesehen haben. Denn das, was sie kennen, werden sie im nächsten halben Jahr definitiv nicht kaufen, sie werden sich nicht tausend neue Basics in den Kleiderschrank legen. Wenn sie Geld ausgeben, dann für etwas, was sie definiert.“ Anscheinend haben die Kunden jedoch 2009 zu wenig Geld bei der Marke ausgegeben, denn die Verkaufszahlen stimmten bei weitem nicht mit den hohen Erwartungen der Konzernführung überein.
Nun wird vermutet, dass Schönbergers teils recht avantgardistischer Stil zugunsten eines eher massenkompatiblen Allerwelts-Chic aufgegeben wird. Wie die angekündigte Neupositionierung unter der künftigen Führung von Marc Biggemann (Menswear) und Stefani Grosse (Womenswear) aussehen soll, bleibt jedoch abzuwarten. Unklar ist auch, ob die Marke mit den noch von Schönberger verantworteten Entwürfen für die Herbst/Winter Saison 2010/11 an der kommenden Berliner Fashion Week im Januar 2010 teilnehmen wird.
Der geschasste Chefdesigner hat wohl allerdings erst einmal genug von Großunternehmen. Er wolle sich „nach einer kurzen zeit des Nachdenkens“ erneut daran machen, eine eigene Kollektion auf den Markt zu bringen. Trotzdem sei er „dankbar für die Erfahrung bei Joop!“, wird Schönberger auf „Bild online“ zitiert. „Sie wird mir bei eigenen Projekten helfen."
Foto: Joop!