Joop signalisiert Interesse an Schiesser
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Seitdem sucht der Insolvenzverwalter Wolfgang Grub nach potentiellen Investoren, um das seit 1875 bestehende Unternehmen vor dem endgültigen Aus zu bewahren, bislang allerdings wohl recht erfolglos. Nun kündigt sich jedoch tatsächlich eine Wende in der Geschichte ab und die Angestellten des Wäschehauses können wieder hoffen.
Wie „Cicero online“ berichtet, sind die Vorstellungen des Modeschöpfers zur Rettung von Schiesser bereits recht konkret. Er sehe für Schiesser und seine Beschäftigten unter einer kompetenten, branchenerfahrenen Führung gute Chancen auf nationalen und internationalen Märkten, so Joop und konstatierte zugleich: „Ein Fortbestand der Marke Schiesser ist ohne Zweifel möglich. Über die geeignete Form einer Übernahme wird man mit dem Insolvenzverwalter verhandeln“.
Geht es nach Joop, der in Berlin derzeit erfolgreich das Label Wunderkind führt, soll Schiesser künftig wieder als Trendmarke mit internationalem Flair etabliert werden, was jedoch eine grundlegende Neuorientierung des Unternehmens voraussetze. „Schiesser braucht nicht nur die wirtschaftliche Sanierung, sondern die Revitalisierung der Marke,“ so Joop. Er ist sich sicher: „Es wird wieder angesagt sein, Schiesser auf der Haut zu tragen.“ Die Arbeit daran scheue er nicht, sondern freue sich auf die Aufgabe, so der Modezar weiter.
Schließlich weiß der Mann, wie so etwas geht. Die von ihm gegründete Mode- und Parfummarke Joop! Erlangte schließlich ebenso internationales Ansehen, wie sein aktuelles Label Wunderkind. Nachdem der Designer Joop! 1998 verkauft hatte, ging er bereits ein Jahr später mit Wunderkind an den Start und feierte mit seinen neuen Kreationen 2004 Premiere auf der New Yorker Fashion Week.
Geht alles gut und Joop übernimmt tatsächlich das Ruder bei Schiesser, könnten bald auch die Entwürfe der Lingerie-Profis auf den Laufstegen internationaler Modezentren zu sehen sein. Ob Joop bereits ein konkretes Übernahmeangebot für Schiesser vorgelegt hat, ist nicht bekannt. Bleibt zu hoffen, dass sich beide Parteien in absehbarer Zeit einigen und so die deutsche Traditionsmarke doch noch vor dem endgültigen Aus bewahren können.
Foto: Schiesser AG