Karstadt bleibt vorerst bestehen
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Die Gläubiger haben sich von Görg davon überzeugen lassen, dass eine Sanierung der Arcantor-Tochter für alle Beteiligten die beste Alternative sei, da durch eine Zerschlagung zu hohen Vermögensschäden kommen könne – vor allem dort, wo Karstadt in der Kreide steht. Noch vor wenigen Wochen ging die Branche davon aus, dass die Kaufhauskette zerschlagen und teilweise an den direkten Konkurrenten, die Metro-Tochter Kaufhof verschachert wird. Mittlerweile ist davon jedoch keine Rede mehr, im Gegenteil: Görg will Karstadt als Ganzes erhalten und sich nun auf die Suche nach potenten Investoren machen, die bereit sind, das kranke Kind zu übernehmen.
Harte Einschnitte stehen künftig wohl allen Karstadt-Beschäftigten bevor, denn Görgs ehrgeiziger Sanierungsplan sieht Kürzungen im Personalbereich vor, die rund 150 Millionen Euro betragen sollen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und der Insolvenzverwalter hatten sich darüber jedoch bereits am vergangenen Wochenende in groben Zügen verständigt. Gespart wird demnach in den kommenden drei Jahren vor allem bei Versorgungsleistungen, beim Weihnachts- und Urlaubsgeld. Auf letzteres verzichten die Mitarbeiter sogar ganz, um damit zur Sicherung ihres eigenen Arbeitsplatzes beizutragen.
In Essen geht der Gläubigermarathon unterdessen weiter. Bereits am Montag hatten sich hier die Gläubiger der Karstadt-Mutter Arcandor getroffen, und am Mittwoch beraten die Gläubiger der Arcandor-Tochter Quelle über den bereits zur Abwicklung freigegebenen Versandhändler.
Foto: Prinz Schlobi