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Karstadt: Verkaufserlöse sollen reinvestiert werden

Von FashionUnited

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Nachdem der Karstadt-Eigentümer in den vergangenen Monaten angesichts seiner Unternehmens- und Personalpolitik immer stärker unter Druck geraten und zwischenzeitlich sogar aus der Tarifbindung ausgestiegen ist, um mit den so

eingesparten Finanzmitteln den angeschlagenen Kaufhauskonzern zu sanieren, will der Firmenchef nun endlich für positive Schlagzeilen sorgen – allerdings mit einer recht fragwürdigen Transaktion.

Wie
nun bekannt wurde, plant Berggruen, die Mehrheit der Anteile an der Karstadt-Premium-Group und Karstadt Sports an den österreichischen Immobilienkonzern Signa zu verkaufen. Dieser würde dann, sofern die Kartellbehörden zustimmen, 75,1 Prozent an den Unternehmen halten. Zur Karstadt Premium-Group zählen unter anderem die Luxuskaufhäuser KeDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München. Karstadt Sports betreibt aktuell bundesweit 28 Sportwarenhäuser.

Signa gilt hingegen als der mit Abstand größte Vermieter von Karstadt-Immobilien. Der Holding des österreichischen Investors Rene Benko gehören die Immobilien von 20 Karstadt-Warenhäusern, darunter auch das KaDeWe. Nach eigenen Angaben besitzt Signa ein Immobilienvermögen von mehr als fünf Milliarden Euro. 300 Millionen Euro will Sigma nun in die Übernahme der Karstadt-Juwelen investieren.

Laut Berggruen soll der gesamte Verkaufserlös in die Sanierung der verbliebenen Karstadt-Warenhäuser gesteckt werden, um diese den aktuellen Anforderungen der Kunden anzupassen und moderner aufzustellen. „Das Kerngeschäft behalten wir komplett, da wir hier in den nächsten Jahren große Wachstumschancen sehen,“ so Berggruen in einer Pressemitteilung. Wichtig sei darüber hinaus der Tarifweg, den das Management gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern gehe. Dies dürfte jedoch auf harten Widerstand seitens Belegschaft und Gewerkschaft stoßen, die sich bereits in der Vergangenheit hartnäckig gegen den Ausstieg aus der Tarifbindung gewehrt hatten.

Bis 2016 will Karstadt seine Mitarbeiter unter Tarif bezahlen, es sei denn, das Unternehmen wird schon früher wieder profitabel. Karstadt-Personalchef Kai-Uwe Weitz sagte gegenüber der „Rheinischen Post": „Unser Plan sieht zwar weiterhin eine Tarifpause bis 2016 vor, allerdings mit einer Öffnungsklausel: Zieht die Wirtschaft überraschend wieder an, werden wir auch die Löhne in diesem Zeitraum stufenweise anheben".

Karstadt muss wieder profitabel werden

Dass Berggruen 300 Millionen Euro in die Modernisierung der Karstadt-Warenhäuser investieren will, dürfte bei der stresserprobten Belegschaft durchaus gut ankommen. Nun muss die Konzernführung allerdings darlegen, wie der Sanierungsplan im Detail aussieht und wann Karstadt wieder so erfolgreich am Markt platziert ist, dass es profitabel wirtschaften und seine Mitarbeiter wieder nach Tariflohn bezahlen kann. Unklar ist derzeit auch, wem Andrew Jennings als Karstadt-Chef nach dessen voraussichtlichem Ausscheiden Ende des Jahres folgen wird.

Foto: KaDeWe Berlin
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