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Kinderarbeit: NRW-Minister für Boykott

Von FashionUnited

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Immer wieder protestieren diverse Verbände und Menschenrechtsorganisationen gegen die Bedingungen, unter denen westliche Unternehmen ihre Produkte in Ländern der Dritten Welt produzieren lassen. Im Fokus stehen dabei vor allem auch

Textildiscounter wie Kik oder Billig-Ketten wie Aldi und Lidl die immer wieder im Verdacht stehen, bei der Vergabe ihrer Aufträge oftmals nicht ganz so genau hinzuschauen. Zugunsten niedriger Einkaufspreise sollen hier immer wieder auch Kinder zur Produktion der Billigartikel herangezogen werden wenngleich dafür bislang auch eindeutige Beweise fehlen.

Nun mahnt jedoch auch der Nordrhein-Westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann mehr Unrechtsbewusstsein bei Firmen und Verbrauchern an und fordert in einem Interview mit der „Westfalenpost“ einen Kauf-Boykott von Waren aus Kinderarbeit. Diese sei ein Skandal, so Laumann. „Wir können als Verbraucher nur dagegen angehen, indem wir bestimmte Produkte boykottieren,“ lässt der Minister wissen und kündigt zugleich an, sich schnell vor Ort ein eigenes Bild machen zu wollen. Bereits im Januar werde er mit Vertretern der Kirchen nach Indien reisen um dort Maßnahmen gegen Kinderarbeit zu unterstützen, so Laumann weiter.

Gerade in den indischen Steinbrüchen sei jeder sechste Arbeiter unter 14 Jahre alt und „malocht mindestens 28 Stunden pro Woche", klagt Laumann in dem Blatt. Er ist sich sicher: „Kinder, die bis zu 14 Stunden in einer gefährlichen und gesundheitsbelastenden Umgebung für einen Mini-Lohn arbeiten müssen, haben keine Zukunft."

Zugleich appelliert der Minister an die Kirchen als Träger von Friedhöfen, in der Friedhofssatzung festzulegen, dass Grabsteine nicht mit Kinderhand hergestellt werden dürften. Seine Forderung: „Der Verbraucher muss Verantwortung übernehmen“. Dies gelte ausdrücklich auch für Kleidung, Teppiche, Spielzeug und Pflastersteine.

Wie sich Laumann die Unterstützung vor Ort praktisch vorstellt und ob er künftig auch die profitierenden Unternehmen in die Pflicht nehmen will, verrät der Sozialpolitiker allerdings nicht.

Foto: Landesregierung NRW

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