Kleidung aus dem Supermarkt: Nur Klauen ist billiger
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Lidl mischt weiter auf dem Modemarkt mit und erweitert das Sortiment laufend. Aber auch Aldi machte sich in
„Doch damit geht es noch keiner Näherin in Bangladesch besser"
Aber auch Lidl war in der Vergangenheit vermehrt in den Negativschlagzeilen, Grund dafür: menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Ver.di startete Kampagnen gegen die Supermarktkette und 2010 wurde Lidl sogar verboten mit vermeintlich fairen Arbeitsbedingungen bei seinen Textilzulieferern in Bangladesch zu werben. Genau das hatte Lidl nämlich getan, woraufhin es lautstarken Protest von der Hamburger Verbraucherzentrale und den Menschenrechtsinitiativen „Kampagne für Saubere Kleidung“ (CCC) und „European Center for Constitutional and Human Rights“ (ECCHR) gab. „Überlange Arbeitszeiten, Lohnabzüge als Strafmaßnahmen, mangelnde und intransparente Vergütung von Überstunden, Verhinderung von Gewerkschaftsarbeit und Diskriminierung von weiblichen Beschäftigten,“ monierten sie und verklagten Lidl vor dem Landgericht Heilbronn wegen „unlauteren Wettbewerbs“. Daraufhin wurde Lidl sehr ruhig und kompromissbereit. Man einigte sich außergerichtlich darauf, dass zukünftig nicht mehr auf diese Art geworben werde. „Lidl muss die Werbung zurückziehen. Dieser Erfolg zeigt: Das Wettbewerbsrecht kann auch bei irreführender Werbung mit Sozialstandards ein wirksames Mittel sein.
Eigentlich müsste das Beispiel von Primark, mit den eingenähten Hilferufen (ob echt oder nicht), die Kunden wachgerüttelt haben. Stattdessen liest man in den Bewertungen unter dem Tanktop von Lidl für 2,99 Euro „Sieht spitze aus“.
Martina Michalsky