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Kleidung mit Solarzellen bald Wirklichkeit

Von FashionUnited

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Die Frage ‘was ziehe ich an’ könnte bald außer von Farbe und Material eines Kleidungsstückes auch von seiner Nützlichkeit beeinflusst werden. Statt uns gegen Regen, Schnee oder Sonnenschein zu wappnen, warum nicht mal das gute Wetter nutzen?



Das
haben sich zumindest japanische Forscher des Zentrums für industrielle Technologie der Präfektur Fukui gedacht und tragbare Solarzellen entwickelt. Sie erfanden Kleidung aus Stoffen, die mit winzig kleinen Solarzellen versehen sind. Die nur 1,2 Millimeter großen Zellen der Firma Sphelar-Power in Kyoto haben eine körnerartige Struktur und können so mehr Sonnenlicht aufzunehmen als herkömmliche flache Solarzellen. Der so präparierte Stoff lädt sich beim Tragen auf und kann dann unterwegs Handys aufladen oder in Notfällen sogar Strom für lebenswichtige Funktionen erzeugen.

Fast zeitgleich gab ein US-amerikanisch-britisches Forscherteam bekannt, eine dünne Silizium-Faser hergestellt zu haben, die als Solarzelle fungiert. Sie kann als meterlanger Stoff verarbeitet werden und eröffnet damit völlig neue Möglichkeiten.

"Wir könnten die Silizium-Fäden nehmen und in einen Stoff verweben, mit vielen Anwendungsmöglichkeiten wie Stromerzeugung, Akkuladen, chemische Sensorik und biomedizinische Geräte", sagte Projektleiter John Badding und Chemieprofessor an der Penn State University.

Silizium ist ein beliebtes Materiel in kommerziell angebotenen Solarzellen, da es die höchste Stromausbeute verspricht. Allerdings ist es normalerweise nicht biegsam, sondern starr, was seine Anwendungsmöglichkeiten beschränkt. Dem Forscherteam ist es jetzt gelungen, diese Hürde zu überwinden und dünne Fäden aus kristallinem Silizium herzustellen, die als Solarzellen fungieren.

"Silizium-Fasern können sehr flexibel sein, wenn die Durchmesser im Mikrometer-Bereich liegen", erklärte Forschungsmitglied Pier Sazio und Optoelektroniker an der University of Southampton. Damit steht der Verarbeitung zu Stoffen und damit Kleidung nichts mehr im Weg. Das Team arbeitet jetzt an der Effizienzsteigerung seines Produkts, um langfristig die Kommerzialisierung zu ermöglichen.

Auch die japanischen Forscher bügeln noch einige Schwachstellen aus: die Isolierung der Stromleitungen zum Beispiel, die ebenso wie die Haltbarkeit des Gewebes verbessert werden muss. Sie hoffen jedoch, tragbare Solarzellen mit Hilfe öffentlicher Fördergelder bis 2015 in größerem Stil auf den Markt zu bringen. Die Modewelt darf gespannt sein.

Foto: Glasstec Trade Fair
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