Kopenhagen: Fashion Week soll internationaler werden

Noch läuft die Modewoche in Kopenhagen: Bis zum Samstag haben alle wichtigen Messen geöffnet, die CIFF sogar bis zum Sonntag. Aber die Beteiligten machen sich natürlich bereits Gedanken über die Zukunft. Im Rahmen einer

gemeinsamen Pressekonferenz stellten die Messeveranstalter und der Branchenverband Dansk Mode & Textil am Freitag ihre Pläne vor.

Im Zentrum der Bemühungen steht weiterhin, Kopenhagen als zentralen Treffpunkt der gesamten skandinavischen Modebranche zu etablieren. Daher soll die Zusammenarbeit mit Organisationen und Unternehmen aus den übrigen Ländern gestärkt werden. Beispielsweise sei daran gedacht, sie auch direkt in die Organisation der Copenhagen Fashion Week einzubinden, erklärte Kasper Eis, Executive Vice President von Dansk Mode & Textil.

Die Bedeutung des Modestandorts Kopenhagen soll zudem noch stärker außerhalb Skandinaviens vermittelt werden, etwa durch gezielte Pressearbeit und Einladungen an hochkarätige Einkäufer. Entsprechende Initiativen hatten die Beteiligten, die sich unter dem Dach des Danish Fashion Council zusammengefunden haben, bereits in den vergangenen Jahren eingeleitet. Darüber hinaus soll die Infrastruktur vor Ort für das Fachpublikum weiter verbessert werden. Auch hier werden die Messen und die Veranstalter der Fashion Week künftig noch enger zusammenarbeiten, etwa bei einem gemeinsamen Internetauftritt.

Eine drängende Frage, die sich die Beteiligten derzeit stellen müssen, ist, wie sie ihre Pläne künftig finanzieren wollen. In den vergangenen Saisons wurden Maßnahmen, die dem Modestandort Kopenhagen international größere Aufmerksamkeit und Attraktivität verleihen sollten, von der staatlichen Initiative „Branding Denmark“ gefördert. Diese Zusammenarbeit läuft nach der laufenden Ausgabe allerdings aus. Nach Angaben von Eis werden die Messegesellschaften sich nun selbst stärker an der Finanzierung beteiligen. Darüber hinaus wird auch über Sponsoring-Partnerschaften nachgedacht. Außerdem soll die Politik erneut mit ins Boot geholt werden. Um ihnen eine Förderung der Modebranche schmackhaft zu machen, wurde eine Gruppe von Parlamentariern auf eine Informationstour zu verschiedenen Veranstaltungen der Fashion Week eingeladen.

Das stärkste Argument dürfte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Bekleidungsindustrie für die dänische Wirtschaft sein. Wie Eis erklärte, exportierte sie 2010 Güter im Rekordwert von 21,8 Milliarden Dänischen Kronen (2,9 Milliarden Euro), was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 11,4 Prozent bedeutete. Der Anteil der Außenumsätze am Gesamterlös der Branche wuchs damit auf bemerkenswerte 93,5 Prozent. Ein großer Teil davon ging nach Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt der dänischen Bekleidungshersteller: Die Ausfuhren ins südliche Nachbarland konnten im Vergleich mit 2009 um 20 Prozent auf 3,4 Milliarden Dänische Kronen gesteigert werden.

Foto: Copenhagen Fashion Week