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Kopenhagen: Minimalismus und mehr

Von FashionUnited

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In ganz Skandinavien hat die klassische Moderne eine lange Tradition: In der Kunst des Weglassens haben es Architekten und Designer dort schon seit Jahrzehnten zur Meisterschaft gebracht. Und aktuelle Beispiele geschmackvoller Reduktion

gab es in den vergangenen Tagen auch auf den Laufstegen der Copenhagen Fashion Week zu sehen.

Bei

Bruuns Bazaar hat dieser Ansatz Tradition. Aufgefrischt wurde er zuletzt durch die Chefdesignerin Rebekka Bay. Die Dänin hatte für den schwedischen Hennes & Mauritz-Konzern die Linie Cos aufgebaut und war im vergangenen Jahr zurück in die Heimat gewechselt. Dort macht sie jetzt das, was sie schon bei Cos ausgezeichnet hat: anspruchsvollen Minimalismus in eine alltagstaugliche, kundenfreundliche Form bringen.

Und so sieht auch die neue Sommermode von Bruuns Bazaar auf: Für Männer- und Frauenkollektion entwarf Bay schmale oder zumindest gerade Silhouetten - Teile, an denen kein Detail, keine Naht zu viel ist. Ein paar aufgesetzte Taschen, originelle Einzelheiten wie aufblitzende kontrastfarbene Futterstoffe an Herrenjackets, das war es dann schon. Bunte Drucke, wie sie so viele dänische Designer lieben, sind verpönt, einfarbige, zumeist in Schwarz, Weiß oder zurückhaltenden Braun- und Grautönen gehaltene Entwürfen dominieren. Nur wenige Teile haben horizontale Streifen bekommen – und die verleihen ihnen entweder in bretonischem Blau-Weiß eine sommerlich-maritime Note oder, als breite Blockstreifen in Schwarz und Goldbraun, einen edlen Zug. Das ist alles nicht spektakulär, aber klar, durchdacht und von einer typischen Leichtigkeit – was Bay und Bruuns Bazaar eben am besten können.

Ebenfalls minimalistisch, aber vom Charakter her ganz anders sind normalerweise die Damenkollektionen, die Charlotte Eskildsen für ihr Label Designers Remix entwirft. Bei ihr bekommt die Reduktion einen betont strengen, fast kühlen, dabei aber ausgesprochen glamourösen Zug. Eskildsens neue Kollektion weicht von dieser Linie ab: Statt der Konzentration auf ein klar definiertes Frauenbild bietet sie eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Teilen für fast alle Lebenslagen. Zwar gibt es nach wie vor sehr strenge, fast maskuline Hosenanzüge in kühlem Grau, aber auch weich fallende Strickjacken, Teile mit ländlich wirkender Lochstickerei oder voluminös drapierte Röcke – das ganze kombiniert mit Sportswearelementen oder einer kurzen Bikerjacke. Und zum Abschluss der Show haben dann noch Abendkleider in Bonbon- und Neonfarben ihren großen Auftritt. Auch wenn die einzelnen Teile nach wie vor recht schlicht daherkommen – es ist eher die große Vielfalt, die diesmal die Kollektion prägt.

Foto: Copenhagen Fashion Week, Designers Remix SS201

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