Kopenhagen: Nachwuchs im Fokus

Am Freitagnachmittag steht auf der Copenhagen Fashion Week schon traditionell die nächste Generation nordeuropäischer Designer im Mittelpunkt – dann wird das Finale des „Designers’ Nest Award“ ausgetragen, an dem Absolventen

der neun wichtigsten Modeschulen aus Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island teilnehmen. Seit der Premiere im Februar 2005 hat sich der Preis als wichtigster Nachwuchswettbewerb Nordeuropas etabliert.

27 Jungdesigner waren in dieser Saison dabei – gewonnen hat Camilla Jæger Jespersen (Foto), eine Absolventin der Modeschule Teko im dänischen Herning. Sie durfte den Preis aus den Händen der dänischen Kronprinzessin Mary, der Schirmherrin des Wettbewerbs entgegennehmen und kann sich nun über 50.000 Dänische Kronen sowie einen Stand auf der Modemesse Vision, die den Wettbewerb organisiert, freuen. In einem in dieser Saison ausgesprochen stark besetzten Feld setzte sie sich mit einer subtilen, raffiniert konstruierten Womenswear-Kollektion durch, deren Feinheiten sich erst auf den zweiten Blick erschließen. So lobte die Jury nicht umsonst die „oft versteckten Details, die jeden Entwurf zu einer Entdeckungsreise machen“.

Die folgenden Plätze belegten zwei Menswear-Kollektionen: Der zweite Preis ging an Sophie Sälekari und Hanna-Maaria Sinkkonen von der Aalto University in Helsinki, der dritte an Nicklas Kunz von der Designhochschule im dänischen Kolding. Auch sonst zeigten die Finalisten in dieser Saison eine Vielzahl gelungener, durchdachter Entwürfe, die ohne weiteres ihren Weg in die Läden finden könnten.

In den kommenden Monaten wird die Nachwuchsförderung in Kopenhagen weiter gestärkt: Die Veranstalter des „Designers’ Nest Awards“ kündigten einen weiteren Preis an, den „From1000 Transparency Prize“. Sie kollaborieren dabei mit dem amerikanischen Modejournalisten Kristopher Arden-Houser, dem Gründer der Konzeptagentur „From 1000“, und dem belgischen Stardesigner Bruno Pieters. Die Philosophie seines Labels „Honest by“, deren ethischer Anspruch ist, den kompletten Produktionsablauf der Kollektion transparent zu machen, steht auch im Zentrum des neuen Nachwuchspreises. Pieters und Arden-Houser werden aus den Einsendungen dieser und der folgenden Auflage des „Designers’ Nest Awards“ einen Sieger auswählen und diesem dann als Mentoren zur Seite stehen. Ziel ist eine exklusive Produktkollaboration, die im Februar kommenden Jahres auf der Vision vorgestellt wird.

Foto: Vision