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Kroatische Textilindustrie fiebert EU-Beitritt entgegen

Von FashionUnited

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Als 28. Mitgliedsstaat wird Kroatien am 1. Juli 2013 offiziell der Europäischen Union beitreten. Die Textilindustrie des Landes sowie die der EU erhoffen sich durch den Wegfall von einiger Bürokratie einen schnelleren und besseren Textil- und

Bekleidungshandel. Ein Beitritt zur EU bedeutet für Kroatien auch eine Vereinheitlichung aller technischen Bestimmungen zur Kleidungsbeschriftung und -analyse, da diese von der EU übernommen werden müssen. Vor dem Beitritt hat die örtliche Textil- und Bekleidungsindustrie aber noch einige Hürden zu überwinden.

“Die
Industrie hat sich vor dem Beitritt zwei Hauptziele gesetzt”, erklärte Dr. Mirjana Gambiroza Jukic, Geschäftsführerin des Textil- und Bekleidungsverbands der kroatischen Handelskammer. “Die Produktionsstrukturen hinsichtlich preislich hochwertigerer Bereich zu ändern und Arbeitsprozesse zu verbessern und Innovationen und Know-how einzubringen. Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht vor Schwierigkeiten hinsichtlich des Marketings ihrer Produkte auf dem heimischen Markt. Nur die Firmen haben gute Aussichten, die bereits erhebliche Investitionen gemacht und ihren Herstellungsprozess modernisiert haben”, ergänzte sie.

Die kroatische Textil- und Bekleidungsindustrie ist hauptsächlich von kleinen, unabhängigen Unternehmen geprägt – von 757 Betrieben sind mit 714 die Mehrzahl klein, 37 sind mittelgroße Betriebe und nur sechs sind große Unternehmen. Unter den ausländischen Wettbewerbern dominieren drei Firmen in Kroatien: der österreichische Autositzpolsterhersteller Boxmark, der italienische Strumpf- und Strandmodenhersteller Calzedonia und das italienische Modeunternehmen Benetton, das in Kroatien 500 Angestellte im Verkauf und in der Herstellung beschäftigt. Ausländische Investoren sind insbesondere durch die günstigeren Löhne angezogen, die im Schnitt 30% bis 70% geringer sind als zum Beispiel im benachbarten Italien.

Textilien und Bekleidung machen 8,2% aller industriellen Exportgüter Kroatiens und 5% aller Importe von den 27 EU-Mitgliedsstaaten aus. Im April beschäftigte die kroatische Textil- und Bekleidungsindustrie rund 20.000 Personen – davon 75% auf Kleidung spezialisiert – ein deutlicher Abfall von 83.000 Personen auf dem höchsten Stand in den neunziger Jahren. Weitere Herausforderungen für die Branche sind Betriebsschließungen und Konkurrenz durch Billiglohnländer wie Bosnien-Herzegowina und China.

Foto: greenmelinda/Ole Husby
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