Die Kunert Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2010 bereinigt um 6,8 Prozent auf 57,0 Millionen Euro wachsen und befindet sich operativ fast wieder im Plus. Zudem wurde bekannt, dass Stephan Oehl, der seit September 2008 denVorstand für Marketing, Vertrieb und Produktion innehatte, das Unternehmen mit Ablauf seines Vertrages zum 31. August 2011 auf eigenen Wunsch verlassen wird.
Gegenläufig entwickeln sich für die Kunert Gruppe im vergangenen Jahr die Umsätze mit den Eigenmarken des Handels, was laut Oehl zur Strategie des Unternehms gehöre. Die Gruppe möchte so die Profitabilität im Gesamtportfolio weiter erhöhen und die Marken für Kunden und Endverbraucher wieder interessant machen. Deutliche Umsatzsteigerungen gelangen dem Unternehmen trotzdem nicht, was vor allem an unbefriedigenden Textilumsätzen im ersten Quartal in Deutschland, den schwachen Umsatzmonaten Juli und November sowie Kundeninsolvenzen lag. Die Absatzstruktur und gesteigerte Produktivität der Bruttomarge konnte um 3,0 Millionen Euro auf 24,3 Millionen Euro (+14%) gesteigert werden. Besonders gut lief es für die Marken Kunert und Julius Kunert, die um 19 Prozent zulegten, während Hudson erstmals seit mehr als 20 Jahren mit einem Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr abschließen konnte.
Die Gruppe konnte trotz höherer Marketingaufwendungen ein EBITDA in Höhe von 2,3 Millionen Euro (Vorjahr: 0,8 Mio. Eur) und ein fast ausgeglichenes operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von -0,1 Millionen Euro (Vorjahr -1,8 Mio. Eur) erzielen. Das Konzernergebnis nach Steuern verbesserte sich um 1,0 Millionen Euro auf -1,4 Millionen Euro. "Wir hatten uns für das Geschäftsjahr mehr vorgenommen", sagte Finanzvorstand Hermann de Jong. Das Ziel des Unternehmens war, in der Summe aller Maßnahmen über das Umsatzwachstum im Ergebnis nach Steuern wieder profitabel zu werden.
De Jong, der bisher im Finanzvorstand tätig war und nach dem Ausscheiden von Stephan Oehl Alleinvorstand der Kunert AG wird, hält auch im Geschäftsjahr 2011 am eingeschlagenen Weg fest. Die Marken Kunert und Hudson erreichten bereits mit ihren aktuellen Frühjahr/Sommerkollektion 2011 ein Gesamtvororderplus von 34 Prozent, auch die Herbst/Winterkollektion laufe sehr gut an.