Levi’s launcht Sondermarke in Asien

Der US-Jeanshersteller Levi Strauss hat erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Marke an den Start gebracht, die ausschließlich für den ausländischen Markt gedacht ist. Das Unternehmen, das einst mit seinen typisch amerikanischen

Jeans für die Werte der westlichen Welt stand, die es gegen den Kommunismus zu verteidigen galt, will nun ausgerechnet den chinesischen Markt erobern und fegte dafür sogar mit einem Wisch lange gepflegte Prinzipien vom Tisch.

Denizen, wie die neue Levi Marke heißt, ist ganz an die Physiognomie der Asiaten angepasst. Im Gegensatz zu den klassisch geschnittenen Levi’s sind die Denizen-Jeans daher sehr viel enger geschnitten und verfügen über kürzere Beinlängen, um den regionalen Eigenheiten der angepeilten Zielgruppe möglichst perfekt zu entsprechen.

Am vergangenen Donnerstag wurde die neue Marke in Shanghai erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Angesprochen werden sollen von Denizen Unternehmensangaben zufolge vor allem junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren, die über ein gutes Einkommen verfügen und eher westlich geprägt sind. Damit schließt das Unternehmen eine Lücke, die sich vor allem auf dem chinesischen Markt aufgetan hatte. In China kosten Jeans aus dem angestammten Levi’s Portfolio zwischen 200 und 300 US-Dollar, zu viel um für die breite Masse interessant zu sein. Das prosperierende Luxus-Segment konnten die Amerikaner jedoch mit ihrem casual ausgerichteten Sortiment ebenso wenig bedienen, weshalb das Unternehmen nun reagieren musste und eine entsprechend platzierte Marke zu launcht.

Die ne

uen Denizen Jeans sollen daher eher im mittleren Preissegment angesiedelt werden und zwischen 30 und 40 US-Dollar kosten. Das liegt zwar noch immer zehn bis 15 Prozent über dem chinesischen Durchschnittspreis für eine Jeans, ist aber mittlerweile für weite Teile der neuen chinesischen Mittelschicht durchaus bezahlbar. Verkauft werden sollen die Denizen Jeans neben China voraussichtlich in Singapur und Südkorea, Indien soll vielleicht bald als vierter Markt folgen.

Foto: Denizen