Der US-amerikanische Lifestylekonzern Liz Claiborne Inc. konnte im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2009 zwar seinen Verlust reduzieren, musste aber einen unerwartet deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Wie Liz Claiborne am Dienstagmitteilte, belief sich der Konzernumsatz im letzten Quartal des Jahres, das am 3. Januar 2010 endete, auf 778,8 Millionen US-Dollar. Er lag damit um 14,5 Prozent unter dem Vorjahreswert von 911,2 Millionen US-Dollar. Auch die Marke Mexx verzeichnete wiederum einen deutlichen Rückgang: Ihre Umsätze sanken aufgrund des schwachen Großhandelsgeschäfts in Europa um 11,7 Prozent auf 210,4 Millionen US-Dollar. Bereinigt um Wechselkursveränderungen ergab sich ein Rückgang um 21,6 Prozent.
Das Ergebnis wurde erneut durch restrukturierungsbedingte Sonderausgaben und Wertberichtigungen belastet, die aber deutlich niedriger ausfielen als vor einem Jahr. Immerhin konnte das in den vergangenen Jahren grundlegend reformierte Segment „Direct Brands“, in dem die Marken Juicy Couture, Kate Spade und Lucky Brand zusammengefasst sind, einen operativen Gewinn in Höhe von 12,2 Millionen US-Dollar verbuchen. Die anderen beiden Konzernbereiche fuhren allerdings nach wie vor Verluste ein. Das Segment „Partnered Brands“ meldete einen operativen Fehlbetrag in Höhe von 79,3 Millionen US-Dollar, im Bereich „International-Based Direct Brands“, der die Geschäfte von Mexx umfasst, belief sich der operative Quartalsverlust auf 68,2 Millionen US-Dollar. Hier rechnet Konzernchef William L. McComb aber weiterhin mit einer mittelfristigen Trendwende durch das neue Führungsteam. Erst im vergangenen Herbst war der ehemalige Esprit-Markenchef Thomas Grote an die Spitze von Mexx gewechselt.
Grote kündigte am Dienstag in einer Telefonkonferenz an, das Image der Marke mit einem „völlig neuen Stil und einer völlig neuen Identität“ wiederbeleben zu wollen. Mexx soll demnach als „metropolitan casual lifestyle Brand“ im erschwinglichen Preissegment etabliert werden. Künftig will sich die in Amsterdam beheimatete Marke wieder auf die Kernmärkte Deutschland und die Benelux-Länder konzentrieren, im Juni soll zudem der Online-Shop grundlegend reformiert werden.
Insgesamt musste der Konzern im vierten Quartal einen operativen Verlust in Höhe von 135,2 Millionen US-Dollar hinnehmen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (-715,9 Millionen US-Dollar) stand Liz Claiborne damit, vor allem aufgrund geringerer Wertberichtigungen, aber schon deutlich besser da. Der Nettoverlust nach Minderheitenanteilen belief sich auf 41,7 Millionen US-Dollar. Im vierten Quartal 2008 hatte er noch 828,8 Millionen US-Dollar betragen.
Im gesamten Geschäftsjahr 2009 verbuchte Liz Claiborne damit einen Konzernumsatz von 3,012 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahreswert von 3,985 Milliarden US-Dollar einen Rückgang um 24,4 Prozent bedeutet. Der Nettoverlust konnte von 951,8 auf 305,7 Millionen US-Dollar gesenkt werden.