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Meinungen zum Ende der CPD, Teil 2

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Von FashionUnited

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Auch wenn die CPD künftig nicht mehr durchgeführt wird, bietet Düsseldorf dem Handel mit dem Fashion House, den Hallen 29 und 30, dem Lighthouse, dem DoubleU, den unzähligen Showrooms im gesamten Stadtgebiet sowie den

Orderplattformen Supreme, Premium und dem neuen Konzept The Gallery weiterhin ein abwechslungsreiches Angebot. FashionUnited sprach mit Klaus Hensel, Geschäftsführer Düsseldorf Fashion House, und Enrico Tomassini, Geschäftsführer Toni Dress Damenmoden GmbH, über das Ende der CPD und ob die hohe Anzahl an Showrooms darauf Einfluss hatte.

Zu

einer Institution in Düsseldorf gehört das Fashion House. In zwei Gebäuden können auf einer Gesamtfläche von über 50.000 Quadratmeter verteilt auf über 200 Showrooms die Ordergeschäfte schon seit den 1980er-Jahren jenseits der CPD abgewickelt werden. “Natürlich haben auch die Showrooms dazu beigetragen, dass immer weniger Firmen auf die Messe gekommen sind”, sagt Geschäftsführer Klaus Hensel. “Erst jetzt bemerken viele, wie wichtig doch eine zentrale Plattform ist. Schließlich erfüllt ja auch die Messe die Aufgabe ‘sich messen’ zu lassen.” Showrooms könnten deshalb gar nicht die Funktion von Neukundenwerbung vollziehen. “Eine Messe dient der Orientierung, der Information und der Sortimentsplanung. Dies muss jedoch zu Beginn einer Ordersaison erfolgen und nicht am Ende”, fügt er hinzu. Seiner Meinung nach hätte die Terminplanung der CPD diesen Passus stärker berücksichtigen müssen. Um langfristig für Aussteller als Präsentationsfläche interessant zu bleiben, strukturierte sich das Düsseldorf Fashion House in den vergangenen Monaten deshalb um. Während das DFH 1 das Thema Pronto Moda forciert, zeigt das DFH 2 verstärkt hochwertige Kollektionen.

Einen weiteren Magneten für die Modebranche schuf Gerry Weber unterdessen mit der Halle 30. In direkter Nachbarschaft zur Halle 29 entstand auf dem ehemaligen Rheinmetall-Gelände ein weiteres hochmodernes Oderzentrum, in dem vor allem Anbieter von DOB einen neuen repräsentativen Standort für ihre Düsseldorfer Verkaufsteams gefunden haben. Zu ihnen gehört auch die deutsche Toni Dress Damenmoden GmbH, die ihren neuen Showroom zum Zentrum aller europäischen Verkaufsaktivitäten und Schulungen macht. “Der kompetente Ausbau von räumlich konzentrierten Showroom-Angeboten ermöglicht es, den Entscheidern unserer Branche auf kurzen Wegen, in kurzer Zeit viele Kontakte zu knüpfen”, sagte Geschäftsführer Enrico Tomassini. Ausschlaggebend für die Standortwahl war für sein Unternehmen das Marktumfeld. Während in Berlin vorwiegend junge und exklusive Mode gezeigt wird, bedient Düsseldorf die kommerzielle Mitte des Marktes. Die Stadt wird seiner Meinung auch in Zukunft der wichtigste Kommunikationsplatz des Handels und der Industrie der gehobenen Mitte bleiben.

Das Ende der Messe kam für beide nicht überraschend. “Angesichts der Tatsache, dass das Angebot auf der Messe schrumpfte, ist mit Sicherheit die Entscheidung, diese nicht mehr durchzuführen, richtig”, sagt Hensel. Mit dem neuen Konzept The Gallery können deshalb zusätzliche Attraktionen für den Modestandort geboten werden. “Igedo und CPD sind jahrelang die führenden europäischen Messen gewesen. Leider ist die Messekompetenz als internationale Messe im Laufe der letzten Jahre mehr und mehr geschwunden, sodass Düsseldorf heute nur noch national die wichtigste Kommunikationsplattform für die bedeutendsten Anbieter im Handel und Industrie darstellt”, resümiert Tomassini.

Dass Düsseldorf auch künftig eine Modestadt sein wird, bezweifelt keiner. “Düsseldorf und Mode sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn sich alle gebündelt auf eine Terminpolitik einigen, wird die Stadt nach wie vor das Zentrum der Modeorder sein - mit internationaler Anzugskraft”, sagt Hensel.

Fotos: Toni's showroom

Marie Mertens