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Meinungen zum Ende der CPD, Teil 3

Von FashionUnited

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Mit vier Modeschulen und unzähligen ortsansässigen Designern beweist Düsseldorf, dass die Stadt weitaus mehr zu bieten hat als nur Business. FashionUnited fragte Gabriele Orsech, Inhaberin des Design Departments, Katrin

Wieschenkämper, Designerin des Labels Kaethe Maerz, und Roland Schweins, Geschäftsführer des Modeportals styleranking, ob das Ende der CPD Einfluss auf das modische Bild der Stadt haben wird.

Zu

einer der ersten Anlaufstellen für angehende Modedesigner gehört das Design Department - Akademie für Mode und Kommunikation. Inhaberin Gabriele Orsech verbindet mit dem Modestandort Düsseldorf Handel und Vertrieb und nicht Design oder Kreativität. Für ihre Studenten war die CPD deshalb schon seit Jahren nicht mehr relevant. “Meine Studierenden erhalten Brancheneinblicke während ihrer Ausbildung und ihrer Praktika. Diese werden bei uns bis zu 90 Prozent in den Ateliers internationaler Designer und Labels absolviert oder auch bei großen, vertikalen Unternehmen.”

Ihrer Meinung nach mangelte es der CPD an Verständnis und Gespür für Innovationen, Modernität, Atmosphäre und Zeitgeistströmungen. “Ohne diese Aspekte kann man keine zugkräftigen Labels an eine Messe binden.” Das Ende der Messe kam für sie deshalb nicht überraschend. “Die Messe hatte seit Langem keine Relevanz mehr. Im Gegenteil: besser keine Messe, als eine schlechte, die dem Image der Stadt eher schadet als nützt.”

Eine Designerin, die seit Jahren auf der CPD präsent war, ist Katrin Wieschenkämper mit ihrem Label Kaethe Maerz. Ihr ist es wichtig, ihre Kollektionen regelmäßig in ihrer Heimat zu zeigen. “Präsenz zeigen, darum geht es. Im Endeffekt kann ich das auch auf einer anderen Messe”, sagt sie. Ihrer Meinung nach hätten die Verantwortlichen bereits vor Jahren ein Konzept entwickeln müssen, das die Messe als Plattform für alternative, avantgardistische und innovative Designer-Marken hervorhebt. Dementsprechend absehbar kam das Ende der Messe für sie.

Das Konzept einer Messe findet sie weiterhin zeitgemäß. “Es gibt immer Designer, die nicht das Geld und die Anzahl der Kunden haben, um einen eigenen Showroom zu sichern." Sie sieht deshalb freudig dem neuen Konzept der Igedo Company entgegen, das im Juli in Düsseldorf startet. “Ich freue mich auf The Gallery in frischer, neuer Atmosphäre in den wundervollen Böhlerwerken. Dies bringt vielleicht eine Auflockerung des Gesamtbildes und Raum für frisches modernes Marketing.”

Roland Schweins, der für das in Düsseldorf ansässige, junge Modeportal styleranking regelmäßig von Messen und Events der Stadt berichtet und die Entwicklung der CPD seit Ende der 1990er-Jahre verfolgt, geht ebenfalls davon aus, dass das Ende der Messe keine Auswirkungen auf die regionale Designerszene haben wird. “Viele Designer machen in Düsseldorf gute Geschäfte, weil die Kundschaft stimmt, nicht weil es eine Messe gibt”, sagt er. Er verbindet mit dem Modestandort hauptsächlich die Vielzahl an Unternehmen und Agenturen, die im ganzen Stadtgebiet Showrooms betreiben. “Ich denke, dass die Showrooms von der Messe profitiert haben - und auch umgekehrt." Er wünscht sich wie der Großteil der Branche, dass es künftig weiter einen gemeinsamen Termin gibt, an dem sich Einkäufer, Journalisten und Ladenbesitzer treffen.

Foto: CPD/IGEDO Company

Marie Mertens

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