Mercedes-Benz Fashion Week erneut am Bebelplatz
Von FashionUnited
Wird geladen...
Lange haben die Organisatoren von der New Yorker Agentur IMG die Öffentlichkeit diesmal mit der Verkündigung des Veranstaltungsortes vertröstet, lange wurde überlegt und lange nach Alternativen gesucht, bis man nun doch wieder an probater Stelle seine Zelte aufschlagen wird. Und das im besten Wortsinne. Nun kann jedoch mit Hochdruck am Showprogramm gefeilt werden, das einige Überraschungen bereithalten wird. Neben einigen prominenten Abgängen im Showkalender stehen jetzt vor allem diejenigen Designer im Fokus, die erstmals auf der Mercedes-Benz Fashion Week mit einer eigenen Modenschau vertreten sein werden.
Allerdings sucht man einige Namen aus den vergangenen Jahren vergeblich im Veranstaltungskalender der Mercedes-Benz Fashion Week. Dazu zählt neben den Berliner Stardesignern Unrath & Strano auch der Warenhauskonzern Karstadt, der zu den vergangenen drei Ausgaben der Modewoche den Nachwuchspreis „New Generations Award“ vergeben hatte. Dabei schien im vergangenen Sommer, als der Münchener Designer Marcel Ostertag den Preis gewann, noch alles in Ordnung. Karstadt befand sich mitten in einem groß angelegten Neupositionierungsprozess, die Förderung des Designernachwuchses vor großer Kulisse sollte dem angesatubten Unternehmen ein neues Image verleihen und junge Kunden in die Karstadt-Häuser locken. Karstadt-Chef Peter Wolf machte damals die halbjährliche Award-Show genüsslich zu einer selbst geschriebenen Erfolgsgeschichte und konstatierte: „Karstadt sieht sich zunehmend als Förderer der jungen, kreativen Modeszene“, das Engagement der richtige Schritt zum Erfolg. Nun scheint jedoch Schluss mit Lustig. Karstadt hat es nicht geschafft, sich aus der Krise zu manövrieren und muss nun anscheinend ordentlich sparen. Ob für den „New Generations Award“ in letzter Minute noch ein neuer Sposor gefunden wird, ist derzeit mehr als fraglich.
Die einzige Marke, die sich im Rahmen der Modewoche dann noch um den Nachwuchs kümmert, ist die Bremer Brauerei Beck’s, die ihre Newcomer-Show „Beck’s Fashion Experience“ bereits für den 29. Januar 2009 angekündigt hat. Diese wird allerdings in einer Off-Location stattfinden und nicht Teil des Bebelplatz-Programms sein.
Dies gilt im Übrigen auch für manches Modelabel, das hier im Sommer noch seine Kollektionen gezeigt hat. Dazu zählen Strenesse Blue, M by Kostas Murkudis, Karen Ly, Slavna Martinovic, Kai Kühne und Vivienne Westwoods Label Anglomania. Und auch das Berliner Mini-Label Smeilinener, das Designer-Duo Basso & Brooke sowie die Absolventen der Universität der Künste (UdK) sucht man vergeblich im offiziellen Programm.
Die kommende Ausgabe der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin präsentiert also einige wenige bekannte und viele neue Gesichter. Die Organisatoren geben sich angesichts der illustren Mischung des Showportfolios unterdessen überzeugt, dass ihr Konzept aufgeht. “Die Mercedes-Benz Fashion Week nach Berlin zu bringen, war ein notwendiger Schritt für die deutsche Modeszene. Wir freuen uns, internationale Aufmerksamkeit auf diese innovativen Kollektionen lenken zu können“, so Maia Guarnaccia, Vice President IMG Fashion Europe. Sie ist sich sicher: „Die deutschen Designer haben erkannt, wie wichtig eine Catwalk-Show für das Erreichen ihrer Marketingziele ist, und IMG Fashion bringt die Expertise in die aufstrebende, europäische Modemetropole Berlin, um somit den bestmöglichen Produktionsstandard zu garantieren.“
Neben dem zentralen Event am Bebelplatz wird es im Rahmen der Berliner Modewoche jedoch auch wieder etliche Veranstaltungen an anderen Schauplätzen der Stadt geben. Und wer weiß, vielleicht begegnet einem hier der eine oder andere Name, der im Sommer noch im Mercedes-Zelt gezeigt hat. Es bleibt also weiter spannend.
Foto: Beck’s
Beck’s
IMG
Karstadt
MERCEDES BENZ FASHION WEEK BERLIN