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Metro-Chef: Karstadt-Übernahme unwahrscheinlich

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Von FashionUnited

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Der Poker um die insolvente Warenhauskette Karstadt geht in eine neue Runde. Als ernsthaftester Interessent galt bisher der Metro-Konzern, der seit langem daran denkt, aus seinen eigenen Galeria-Kaufhof-Häusern und ausgewählten Karstadt

-Standorten eine „Deutsche Warenhaus AG“ zu schmieden. Eckhard Cordes, der Vorstandschef der Metro AG, dämpfte in einem Interview mit dem Fachmagazin „Wirtschaftswoche“ (Wiwo) nun aber entsprechende Hoffnungen.

„Momentan sind die Chancen für eine Übernahme von Karstadt-Warenhäusern sehr gering,“ erklärte er gegenüber der Wiwo. Sein Konzern habe das Interesse zwar nicht grundsätzlich verloren und halte die angedachte Allianz von Karstadt und Galeria Kaufhof nach wie vor für „ökonomisch sinnvoll“, die Vorstellungen des Insolvenzverwalters von Karstadt stellten aber ein Problem dar. „Die Insolvenzverwaltung akzeptiert nur Gebote für Karstadt als komplettes Unternehmen,“ erläuterte Cordes, „Wir haben aber von Anfang an klar kommuniziert: Metro wird auf keinen Fall für Karstadt als Ganzes bieten.“ Der Metro-Konzern habe beispielsweise kein Interesse daran, die Hauptverwaltung, die Logistik und die IT-Strukturen von Karstadt zu übernehmen. Alles das ist bei Galeria Kaufhof schließlich schon vorhanden. Außerdem müsste Metro dann „zahlreiche Standorte übernehmen, die ökonomisch keinen Sinn machen.“ „Es kämen hohe Belastungen auf uns zu, etwa Abfindungen für Mitarbeiter oder Schließungskosten für unrentable Filialen,“ so Cordes. Unter diesen Bedingungen könne man nur einen Kaufpreis bieten, „der auch für den Insolvenzverwalter nicht mehr interessant sein dürfte“.

Cordes bezweifelte zudem, dass es andere ernsthafte Interessenten für Karstadt, etwa aus dem Ausland, gebe: „Dass ein Handelskonzern nach Deutschland geht, Karstadt als Ganzes kauft und sich damit in den Wettbewerb zu Kaufhof begibt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“ Denn, so der Metro-Chef gegenüber der Wiwo weiter: „Es gibt in Deutschland langfristig keinen Platz für zwei große Warenhausanbieter.“

Und an einem Verkauf der eigenen Warenhaussparte Galeria Kaufhof hat Cordes derzeit auch kein gesteigertes Interesse: „Kaufhof macht uns soviel Freude, dass wir nicht unter Verkaufsdruck stehen,“ bekräftigte er. Kaufhof habe 2009 „deutlich schwarze Zahlen geschrieben und Marktanteile gewonnen“. „Unsere Warenhäuser haben auch ohne Karstadt eine gute Zukunftsperspektive,“ so Cordes. Nach wie vor passe Kaufhof zwar nicht in die Internationalisierungsstrategie des Metro-Konzerns, ein „Notverkauf“ sei aber nicht erforderlich. Mit dem langfristigen Plan, die Sparte abzugeben, werde die Metro-Gruppe daher warten, „bis wir einen angemessenen Preis erzielen können“.

Foto: Metro AG
 
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