Metro trotz Kaufhof gut aufgestellt
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Besonders stark zeigte sich der Handelsriese in Osteuropa. Hier stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 15,3 Prozent auf gut 18 Milliarden Euro an. Gleiches gilt auch für Afrika, wo Metro um 19,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro wachsen konnte. Vergleichbar gering fielen hingegen die Zuwächse in Westeuropa aus, wo der Konzern nur 2,2 Prozent mehr umsetzte, als 2007.
Insgesamt können die Düsseldorfer jedoch hoch zufrieden sein, mit der Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr, auch wenn Metro-Chef Eckhard Cordes schwierige Zeiten auf sein Unternehmen zukommen sieht. „2008 war ein herausforderndes Jahr für den Handel. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen haben sich im Verlauf des vierten Quartals weiter drastisch verschlechtert," so Cordes. Trotz positiver Umsatzentwicklung habe auch Metro mit der globalen Wirtschaftskrise zu kämpfen, die Dynamik der Geschäftsentwicklung der Gruppe habe nachgelassen, insbesondere außerhalb Deutschlands. Immerhin: „Das Weihnachtsgeschäft in Deutschland zeigte alles in allem einen zufrieden stellenden Verlauf."
Welcher Unternehmenszweig am stärksten von den Einsparungen betroffen sein wird, ließ Cordes indes bislang offen. Geht es nach den nackten Zahlen, müsste vor allem der seit längerem angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Kauhof einen Ausgabenstopp auferlegt bekommen. Das Unternehmen ist nämlich der einzige Firmenzweig, der erneut ein Negativwachstum verkraften musste. Während Metro Cas & Carry, Real, Media Markt und Saturn jeweils zwischen 4,5 und neun Prozent zulegen konnten, verbuchte Kaufhof ein Umsatzminus von 1,1 Prozent, flächenbereinigt sogar um 1,4 Prozent.
Immerhin habe sich der zentrale Bereich Textil besser entwickeln können als der Markt, so die Verantwortlichen. Dabei habe sich gerade im Vorweihnachtsgeschäft die Witterung positiv auf den Umsatz mit Wintertextilien und Outdoor-Artikeln ausgewirkt. Bleibt trotzdem die Frage, wie lange sich Metro das kränkelnde Kind Kaufhof noch leisten kann und will. Ähnlich wie beim Konkurrenten Arcandor und dessen Tochter Karstadt, drückt die Warenhaussparte kontinuierlich auf das Konzernergebnis und ist dem Management ein Dorn im Auge. Die Spekulationen, beide Häuser könnten fusioniert werden, erhalten so mit jeder neuen Hiobsbotschaft neue Nahrung und werden im Laufe des Jahre sicherlich immer wieder auf den Tisch gebracht. Ob und wann sich die beiden Handelskonzerne von ihren Warenhäusern trennen werden, dürfte daher zu den spannendsten Fragen 2009 zählen.
Foto: Metro Group