Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro AG hat mit der angekündigten Neustrukturierung begonnen: Er wird sich von der Verbrauchermarktkette Extra trennen. Am Donnerstag bestätigte das Unternehmen den Verkauf der Märkte an den Handelskonzern Rewe mit Wirkung zum 1. Juli 2008.Zuvor waren nach Angaben der Metro-Gruppe „verschiedene strategische Optionen“ geprüft worden. Die Transaktion umfasst 245 Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von zuletzt 1,6 Milliarden Euro. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es weiter. Außerdem müssten noch die zuständigen Gremien und Kartellbehörden zustimmen. Die in den Extra-Märkten beschäftigten rund 9.700 Mitarbeiter sollen von der Rewe-Gruppe übernommen werden.
Der Metro-Konzern würde nach eigenen Angaben mit dem Verkauf seine Nettoverschuldung um 350 Millionen Euro reduzieren. Außerdem ist die Transaktion Ausdruck eines vor wenigen Monaten eingeleiteten Strategiewechsels: Seinerzeit hatte der Vorstandsvorsitzende Eckard Cordes angekündigt, künftig größeren Wert auf das Shareholder-Value des Konzerns zu legen und wenig profitable Geschäftsbereiche abzustoßen. Cordes, der den Posten im vergangenen Herbst übernahm, ist gleichzeitig Chef des Mischkonzerns Haniel, der seit August 2007 über 34 Prozent der Anteile an der Metro-Gruppe hält.
Die Trennung von der Vertriebslinie Extra ist nun ein Schritt auf diesem Weg: „Mit dem Verkauf von Extra konzentrieren wir uns im Lebensmitteleinzelhandel klar auf das Real SB-Warenhaus und können unsere Kräfte für die erfolgreiche Repositionierung in Deutschland noch wirkungsvoller bündeln," erklärte Cordes.