Mexx schließt Webshop: "Er erfüllte nicht unsere Erwartungen"

“Wir sind nicht besonders stolz auf unseren derzeitigen Webshop. Also haben wir uns vor einem Jahr entschlossen, ein neues Online-Geschäft aufzubauen. Die Erwartungen für das Geschäft waren hoch, aber es stellte sich als eine solche Enttäuschung heraus”, sagte

Julia Hansen, Kreativchefin von Mexx. “Die Frage war: ‘Was machen wir jetzt?’ Wir entschieden uns, es nicht zu machen, wenn es nichts zum Wert der Marke Mexx beisteuert. Wir werden ‘nein’ zu allen Plänen sagen, die keine Wertsteigerung für Mexx bedeuten.”

So

kam es zur Entscheidung des niederländischen Modelabels Mexx, sein Online-Geschäft ab dem morgigen Samstag zu schließen. Kunden können bis heute, dem 28. Februar, noch weiterhin Bestellungen aufgeben, aber danach haben sie nur zwei Wochen Zeit, jegliche Artikel, die nicht passen umzutauschen. In der Zwischenzeit wird Mexx damit beschäftigt sein, ein weiteres ‘fantastisches’ Online-Geschäft aufzubauen.

Es ist ein außergewöhnlicher Schritt für eine Modemarke im Jahr 2014 ihren Webshop einzustellen. Hansen stimmt dem zu: “Ich komme aus San Francisco, ich habe bereits 1991 damit angefangen, Sachen online zu verkaufen”, lacht sie. “Ja, es war eine schwierige Entscheidung für uns, eine, die wir vor einem Monat getroffen haben. Es ist besonders ärgerlich für unsere Kunden, die nicht in der Nähe eines Geschäfts wohnen, das Mexx im Sortiment hat”, gibt sie zu. “Aber wir möchten lieber eine Auszeit nehmen und mit einer fantastischen Online-Plattform zurückkehren, einem Webshop, der den Einkauf zum großartigen Erlebnis macht, als weiterhin unsere Kunden einen Oninestore benutzen zu lassen, auf den wir nicht besonders stolz sind. Letztendlich sind wir eine Modemarke, wir stellen Kleidung her. Wir sind ein privates Beteiligungsunternehmen und veröffentlichen deshalb keine Umsatzmeldungen, aber zu diesem Zeitpunkt ist E-Commerce kein großer Teil unseres Geschäfts.”

Zanox, eine zu Mexx gehörende Marketing- und Werbeagentur, gab am Mittwoch morgen eine Nachricht heraus, die verkündete, dass Mexx sich entschieden habe, seinen Webshop ab dem 1. März wegen Zahlungsproblemen zu schließen. Laut Hansen ist diese Erklärung völliger Unsinn. Sie fügt hinzu, dass Mexx viel Geld in die Produktdaten und Fotos für den Webshop investiert hat. “Unsere russischen und kanadischen Online-Geschäfte bleiben jedoch geöffnet und wir werden diese Kosten im Hinterkopf behalten müssen.”

Mexx wird ab 1. März 2014 Onlinestore schließen

Eine Frage bleibt jedoch: Warum entwickelt Mexx nicht einfach einen neuen Onlinestore, während der alte in Betrieb bleibt? “Wir haben dies in der Vergangenheit bereits ausprobiert, aber es entsprach nicht unserem Bedarf, also haben wir jetzt keine Wahl. Kompromisse werden Mexx nicht helfen, sich zu entwickeln and man kann keinen Onlinestore über Nacht erstellen. Wir sind nicht stolz auf den Webshop, den wir derzeit haben. Er ist weder dynamisch noch interaktiv. Unsere Designer können derzeit nicht kommunizieren, wofür Mexx steht. Sie können nicht über Blogs die Ideen mitteilen, die sie beim Entwurf eines Kleidungsstücks hatten. Im Jahr 2003 ging dies noch. Wir hatten die Idee, einen neuen Onlinestore zu entwickeln, eben weil wir mit dem alten nicht zufrieden waren. Außerdem sind wir uns immer des konkurrenzstarken Markts bewusst, in dem wir arbeiten. Also muss alles was wir tun, einzigartig sein. Wir schauen immer, was wichtig für die Marke ist, wir wollen, dass sie ‘echt’ bleibt", erklärt Hansen.

Mexx betont, dass die Marke weder aus der Online-Welt noch dem Internet verschwinden wird. “Wir werden weiterhin unsere Kollektionen online einstellen. Am Samstag werden wir eine neue Online-Plattform einführen, die zeigt und ausstrahlt, wie sich die Marke Mexx heute entwickelt hat”, so Hansen. Das Unternehmen hatte auch viele Diskussionen mit den Onlinehändlern, die derzeit die Marke vertreiben. Kunden, die nach dem 1. März Mexx.com besuchen, werden an einen dieser Online-Partner verwiesen. “Haha, ja, ich bin mir sicher, dass sie sich über die Extrakunden freuen”, sagt Hansen abschließend.

Von unserer niederländischen Korrespondentin Yasmine Esser